31 Juli 2006

Der zweite Versuch

...diesmal nicht akut durch Traurigkeit beeinträchtigt ;) Will ja doch nicht nur jammern, denn seit vorhin sind mir noch ein paar erwähnenswerte Kleinigkeiten unseres Tages eingefallen.
Zum einen: wir haben Enten gefüttert. Die kamen gaaaanz nah ran, und Céline fand sie auch ziemlich spannend. Also habe ich ihr auch ein paar Brotkrumen in die Hand gedrückt, nachdem sie mich beim Füttern eine Weile beobachtet hatte. Nunja, entweder sie versteht wirklich noch nicht, wenn ich sage: "wirf das Brot zu den Enten, die haben Hunger" oder sie ist einfach zu vernünftig, gutes Brot an Tiere zu verschwenden - plopp und haps = Schnuller raus, Krumen rein, mjam! :))
Außerdem habe ich sie noch einmal in die Babyschaukel auf dem Spielplatz gesetzt. Diesmal hat sie richtig gelacht und interessiert den unter ihr wackelnden Boden beobachtet. Ich glaube, das wird ihr in nächster Zeit immer besser gefallen.
Und: ein Argument, das für die Vernunftthese betreffs Entenfütterung spricht: Céline versteht - und reagiert adäquat! Wer weiß, was diese Kleinen sonst noch so alles verstehen, auch wenn sie nicht reagieren!, wenn man sagt: "Gib dem [irgendein Kuscheltier] mal ein Küsschen!" und das sowohl auf deutsch als auch auf französisch (zweisprachig soll sie mal werden). Dann grinst sie breit und hält sich das jeweilige Kuscheltier an den Mund.

So, jetzt bin ich für heute wirklich alles losgeworden ;)

Bin traurig...

...denn ich werde Céline jetzt über 4 Wochen nicht sehen! Die nächsten 2 bin ich nicht verfügbar, danach sind sie für 2 Wochen nicht da, und dann, ab 4.9., muss ich montags immer Emma von der Kita abholen, so dass ich nur noch freitags zu Céline kann - also am 8.9. erst wieder! Grausam finde ich das. Bestimmt ist sie dann gar nicht mehr so vertraut mit mir. Bisher hat sie sich immer total gefreut, wenn ich kam. Heute kam sie auch direkt angekrabbelt und wollte hochgenommen werden. Meine Befürchtungen vom letzten Mal bezüglich Trennungsangst haben sich übrigens in keiner Weise bewahrheitet, wir sind auch heute wieder quietschfidel zusammen losgezogen in den Park am See. "Leider" hat sie dann erstmal 2 Stunden geschlafen - ein bisschen schade für mich, wo es doch heute das letzte Mal für längere Zeit war. Im September - wer weiß, was dann schon für ein Wetter ist! Oder sie kann dann gar schon laufen - und ich hätt's verpasst. Außerdem mag ich diese Krabbel- und Hochziehphase, und laufende Kinder habe ich schon zur Genüge ;) Oh mann, kann mir vorstellen, wie ambivalent sich erst eine Mama fühlt, deren Baby anfängt, sich selbständig zu machen - und nie wieder Baby sein wird!
Und dann kann es auch noch zu allem Überfluss passieren, dass Céline im September schon, oder ab Oktober, in die Krippe oder zur Tagesmutter geht. Ich bin zwar auch noch im Gespräch als Tagesmutter, aber ich weiß nicht, ob sich das von meiner Seite aus realisieren lässt. Und wenn nicht, dann sehe ich sie wahrscheinlich gar nicht mehr regelmäßig. Soooo schade!

Hm, so ein Jammereintrag ;) Naja, ansonsten war es wenigstens heute nochmal schön mit ihr.

P.S.: Während ich schon mit Céline unterwegs war, hat mein Handy geklingelt und Moritz' und Lottas Mutter war dran: ob ich spontan heute die Kinder von der Kita abholen könne. Hmmmm, ich kann mir nicht helfen, aber ich war - nach vorgestern abend - ganz froh, dass ich weit, weit weg mit Kinderwagen war... ;)

30 Juli 2006

Kleine Monster

Heute mal ganz frei von der Seele weggeschrieben, ohne formale Zensur - kann daher nicht für die flüssige Lesbarkeit garantieren ;)

Gestern abend war ich bei Moritz und Lotta, nach einem Monat mal wieder. Es hat sich die letzten Male schon irgendwie angekündigt, dass Moritz immer schwieriger werden wird. Und gestern ging er mir einfach total auf die Nerven :( Das war jetzt nicht so schlimm, dass ich danach irgendwie "erledigt" gewesen wäre, aber ich mache mir im allgemeinen Gedanken über ähnliche Situationen und wie man damit umgeht - auch als Elternteil.

Also, vielleicht sollte ich erstmal erzählen:Nach einer Stunde spielen habe ich Moritz gesagt, dass jetzt gleich Zähne geputzt werden, wenn er noch 10 Mal über das Seil gesprungen ist (damit haben wir gerade gespielt). Er hat gleich angefangen zu diskutieren, von wegen, er will nicht ins Bad, und es zählt nur, wenn er ohne das Seil zu berühren rüber kommt (hat er vorher nie geschafft, sehr geschickt ausgedacht ;)). Aber nach den 10 Mal bin ich dann einfach Richtung Bad gegangen, weil ich schon von früher wusste, dass die beiden meist hinterher kommen, wenn man nicht mehr mit ihnen spielt oder redet. Lotta kam dann auch, aber Moritz sah auf dem Weg im Wohnzimmer die Obstschale und meinte, erst noch eine Aprikose essen zu müssen und hat sie sich einfach geschnappt und ist weggerannt. Ich wollte nicht unbedingt hinterherlaufen, schließlich spielen wir nicht Katz und Maus. Also hab ich sie ihn essen lassen (sicher ein Fehler, denn das gehörte ja nur zu seiner Verzögerungstaktik!). Als Lotta mit den Zähnen fertig war, hab ich sie überschwänglich gelobt, aber Moritz hat sich weiter gesträubt und dabei auch noch gelacht wie ein Verrückter. Das hat mich ja ganz schön geärgert. Schießlich bin ich schon laut geworden, und das kennt man sonst nicht von mir. Aber während das bei meinen anderen Kindern relativ gut zieht (eben weil es so selten vorkommt), hat Moritz einfach weitergelacht und nur Mist gemacht. Wenigstens hat er sich irgendwann Zahnpasta auf die Bürste gemacht, aber nicht angefangen zu putzen. Ich wusste wirklich nicht, was ich noch sagen sollte! Hab dann zu Lotta gesagt, dass wir in die Küche gehen und ihre Milch machen - da hat Moritz ganz verzweifelt gebrüllt, dass er doch auch seine Milch möchte. Ha!, endlich hatte ich was in der Hand! Habe ihm dann gesagt, dass er keine Milchflasche bekommen kann, wenn er sich die Zähne nicht vernünftig putzt. Dann wollte er zwar endlich anfangen, fing aber vorher noch an zu diskutieren, dass er aber - wie Lotta, die eine Verletzung im Mund hat - nicht die Schneidezähne putzen will NERVNERVNERV! Was soll man da sagen??? War dann mit Lotta in der Küche und habe zwar die Zahnbürste und das Wasser gehört, aber nicht mehr kontrolliert, ob er die richtig putzt. Hatte keine Lust mehr, klar, das ist nicht richtig, aber mir hat's mit ihm echt gereicht. Ich weiß, da hat man es als Babysitter leicht, aber als Eltern muss man sich ja damit auseinandersetzen bis zum Ende, sonst klappt das ja nie mehr. Deshalb frage ich mich jetzt, was man da hätte machen können?? Anmerken möchte ich noch, dass ich hier nicht alles berichten kann, was Moritz gestern im Zusammenhang mit dem Ins-Bett-gehen so gebracht hat - es kam da noch mehr zusammen, denn so leicht bin ich ja nun doch nicht aus der Fassung zu bringen :)

Inzwischen ist mir eine Lösung eingefallen, aber mich würde trotzdem interessieren, wie meine Leser hier mit einem Kind in der Situation umgehen würden, das einfach auf nichts hört, immer diskutiert und das keine Regeln kennt! Spielerisch wäre gut gewesen (so wie hier mit dem Schlafanzug), aber da fiel mir nichts Geeignetes ein auf die Schnelle. Reden bringt nichts, anfassen darf man das Kind nicht gegen seinen Willen (als Elternteil würde ich mir mein Kind schon schnappen und ins Bad bringen, wenn es mir zu bunt wird) und sonst hat man nichts in der Hand. Konsequenzen androhen, die man nicht verwirklichen kann als Babysitter bringt auch nichts. Ich kann ja nicht sagen, "wenn du die Zähne jetzt nicht putzt, spielen wir nächstes Mal (was ja wahrscheinlich in einem Monat ist!) nicht zusammen" oder sowas. Und gerade habe ich gelesen, dass man die Einschlafrituale nicht als Strafe/Konsequenz entziehen soll. Also wäre das "keine Milchflasche mehr geben" auch nicht richtig, ebenso "du darfst kein Vorlesebuch mehr aussuchen", denn diese Sachen gehören ja fest zum Ritual. Aber als Babysitter hat man ja keine anderen Möglichkeiten, wenn man nur so kurze Zeit mit dem Kind verbringt.

Also: welche Tricks habt Ihr, um (Eure) Kinder zum Zähneputzen/Ins-Bett-gehen zu bewegen? (ich denke mal, Moritz will deshalb nicht Zähne putzen, weil er weiß, dass dann Schluß ist mit dem Tag und das noch hinauszögern will) Kennt Ihr auch solche Kinder, die dermaßen antiautoritär und ohne Regeln erzogen werden (jedenfalls ohne Regeln, die sie nicht selber bereit sind einzuhalten), dass sie überhaupt keine klaren Ansagen gewöhnt sind? Würde mich über Vorschläge freuen!

Naja, der Rest klappte dann leidlich, war aber noch etwas chaotisch, weil ich auch irritiert und abgelenkt war von Moritz' Verhalten. Aber irgendwann lagen wir dann friedlich auf dem Fußboden und haben 2 Bücher angeguckt. Danach ging es zwar wieder los von wegen "ich will nicht ins Bett", "wieso müssen wir ins Bett und du darfst aufbleiben?", Moritz, als ich ihn in sein Bett gelegt habe: "Aber Lotta muss auch! ... Wieso muss ich immer zuerst?" *augenroll* Obwohl er totmüde war, wollte er immernoch weiter diskutieren (man muss ja bei den beiden im Zimmer bleiben, bis sie schlafen), aber ich habe einfach nicht mehr reagiert, außer mit "Hm" oder "Weiß ich nicht". Lotta krabbelte dann nochmal raus aus ihrem Gitterbett (auch neu; bisher hat sie immer brav mit ihrer Flasche eine ganze Weile gelegen, bis sie einschlief) und moserte auch rum, dass sie nicht schlafen wolle. Hab sie dann geschnappt und in die Arme genommen, und siehe da: Daumen rein und SCHNARCH! Auch Moritz wurde ruhiger und schlief dann ein. Schnell Lotta ins Bett gelegt und raus da! Aaaargh! Moritz hat ein seltenes Talent, mich auf die Palme zu bringen!
Übrigens hat er sich bezüglich trocken werden wenigstens ein bisschen weiterentwickelt. Zwar haben seine Eltern mir noch gesagt, dass ich ihn eine Stunde nach der Flasche wieder schlafend ins Bad bringen soll, aber er ist tatsächlich nach einer halben Stunde von alleine aufgewacht und hat mich gerufen. Da war er zwar schon etwas nass, aber immerhin!

Ich weiß jedenfalls, dass ich als Elternteil meine Kinder anders erziehen werde. Frage mich bloß, ob das klappt! Ich habe ja an Moritz' und Lottas Entwicklung auch beobachten können, dass es klein und unbedeutend anfängt, man aber zuerst damit noch gut umgehen kann, weil die Kinder eben noch klein sind. Z.B. ist es auch wesentlicher leichter, Lotta zum Zähneputzen zu bringen als Moritz. Sie diskutiert einfach noch nicht und lässt sich schneller ablenken oder überreden. Früher war das bei Moritz nämlich auch genauso. Und nun kann man sich ja vorstellen, wie das weitergeht! Er wird nicht gerade einfacher zu bändigen werden, je älter er wird, und ich stelle mir da geradezu Horrorszenarien mit dem Teenager-Moritz vor (mit dem ICH ja dann nichts mehr zu tun haben werde, aber als Eltern von eigenen Kindern, kann es ja ebenso kommen, wenn man nicht "den Anfängen wehrt"!) Eine gewisse Erziehung ist so ziemlich von Anfang an wichtig und nur vorteilhaft für die Persönlichkeit des Kindes und auch sein Zurechtkommen in der Welt, finde ich!

28 Juli 2006

Maries Nachmittag - ein Kommentar

"Aua - da - aua - brrrrrr - autooo - aua - äääÄÄÄHHH - da - brrrrr - da pipa - hophophop - hahaha - aua - da - bwuffbwuff - brbrbrbr - aua - tatütata - heiiiß - nei - uuuuuuuaaaaaahahaha - ein - hau - tatütata - bimbam - bimbam - bimbam - lalala...."

[Interpretation: Heute war einfach alles "aua", und das war auch gleich das erste Wort, das ich von Marie gehört habe. Aber nicht etwa, dass sie sich so oft wehgetan hätte. Nein, wann immer ein Ding entzwei geht oder auseinandergenommen wird, ist das "aua". Na klar, das tut den Sachen ja auch weh ;) Daher also das wiederholte "aua" in Maries Tageszusammenfassung :)
Zunächst haben wir Autos aus Steckbausteinen gebaut. Die machen "brrrr" und gehen manchmal wieder kaputt. Und wenn man die dann nicht selbst wieder zusammengesteckt kriegt, wird man ärgerlich, schmeißt alles um sich und schreit. Als Lösung fällt einem dann gerade noch ein, dass die Malin das sicher wieder heile machen kann: "da!". Dann kann man weiterspielen, bis Malin doch trotz Hitze noch vorschlägt, auf den Spielplatz zu gehen. Auch wenn man nicht "Ja!" schreien kann, kann man anderweitig sehr überzeugend die eigene Zustimmung zum Ausdruck bringen, indem man z.B. sofort aufsteht, die Arme hochschmeißt und von einem Bein aufs andere hüpft. Dann wird man angezogen und los geht's! Auf dem Weg ist eigentlich alles "da!" und man weiß ja auch schon, wo der Weg hinführt, zum "Pipa"! Beim Reiten auf dem Wackelpferdchen singt man "hophophop", beim Schaukeln gibt's richtig was zu lachen und zu kreischen. Hunde sind auch wieder viele zu hören. Im Sand spielt man mit dem kleinen Lastwagen, der aua macht, wenn er vom Sandkastenrand kippt. Oh, hör mal, eine Feuerwehr macht "tatüta"! Die Rutsche ist zu heiß zur Benutzung, aber trinken will man auch gerade nicht, "nei!". Lieber ein bisschen auf dem Spielplatz herumspazieren, ziemlich weit weg von Malin. Dann aber schnell umkehren und kreischend auf Malin zulaufen! Oh nein, schon will sie einpacken! Nagut, man hilft ja gerne. Achso, es geht nach "Hau"se. Ist ja auch schon gleich 18 Uhr, die Kirchenglocken läuten ja schon: bimbambimbam. Das ist doch eine schöne Begleitung zum Singen! "laaalalaaalaaa..."]

26 Juli 2006

Das pure Vergnügen!

Das war es wirklich, gestern mit Céline im Park am See. Die Kleine ist einfach nur goldig ;) Ich habe irgendwie eine ganz besondere Beziehung zu ihr, obwohl ich sie erst 4 Monate kenne. Langsam läuft sie Emma den Rang ab, was das betrifft ;) Auf manche Kinder passt man eben nur gegen Bezahlung auf, spielt mit ihnen, kümmert sich um sie, lacht natürlich auch mit ihnen und hat Freude am gemeinsamen Erleben, und diese Kinder mögen einen trotzdem, aber zu anderen hat man einfach einen ganz besonderen Draht. Solche Kinder sind für mich von meinen Teilzeit-Minis definitv nur Emma und jetzt auch Céline. Ich kann das auch gar nicht begründen, es gibt keine Merkmale, woran man das festmachen könnte. Schließlich sind Emma und Céline auch sehr verschiedene Kinder und haben fast keine Gemeinsamkeiten. Mit den beiden würde ich auch Zeit verbringen wollen, wenn ich dafür nicht entlohnt würde. Und mich lacht auch das Angebot von Célines Mutter an, ab Oktober ihre Tagesmutter zu sein... leider wird sich das wohl trotzdem nicht verwirklichen lassen.
Nunja, gestern im Park jedenfalls habe ich das erste Mal versucht, Céline - die inzwischen gut sitzen kann - in eine Babyschaukel auf dem Spielplatz zu setzen. Das heißt, zuvor habe ich sie auf den Schoß genommen und mich in die richtige Schaukel mit ihr gesetzt. Nachdem das kommentarlos akzeptiert wurde und sie offenbar schläfrig wurde, habe ich sie in die kleine Schaukel verfrachtet. Naja, mäßige Begeisterung. Sie hat sich zwar für die Schaukel an sich, das Gummi und die Ketten interessiert, aber das Geschaukele hat sie scheinbar gar nicht so wahrgenommen. Jedenfalls kam keine spezifische Reaktion wie lachen, quietschen oder auch brüllen ;) Ist wohl noch nicht das Richtige für sie.
Nach ihrem Mittagsschläfchen stand die Fütterung an, die sich immer schwieriger gestaltet, weil sie nach zwei Happen bereits wieder in den Startlöchern steht und meinen Schoß verlassen möchte, sich in alle Richtungen wirft, um ja nichts zu verpassen und beim Versuch, sich an meinen Schultern hochzuziehen, meine Klamotten mit Fruchtbrei beklebt. Also habe ich mir was anderes einfallen lassen und füttere sie jetzt irgendwo zwischen meinen aufgestellten Beinen, wo sie umherkrabbeln und sich aufrichten kann. Das ging dann ganz gut. Frisch gestärkt hat sie sich gleich wieder dem Muskeltraining zugewandt und eifrig Hochzieh- und Stehübungen am Wagen und an mir vollführt. Sie steht tatsächlich schon wieder etwas sicherer und vor allem aufrechter als vor einer Woche! Ihre Füße sehen dabei noch etwas seltsam verdreht aus, deshalb klappt es auch noch nicht mit dem ersten Schrittchen. Aber Céline ist definitv stolz auf sich und kreischt, quietscht und lacht bei ihren Übungen. Auch wieder runtersetzen oder etwas vom Boden aufheben klappt schon gut. Und das beste daran: die neuen Fertigkeiten machen sie sooo zufrieden! Wir können stundenlang einfach dort auf der Wiese auf der Decke zubringen, mit ein bisschen Spielzeug und ein paar Flirts mit vorbeigehenden Leuten, und Céline wird gar nicht mehr knatschig. Tolles Alter!
Was mir ein bisschen Sorgen bereitet, ist eine Ahnung der Trennungsangst, die sie gestern zeigte. Ich denke, fremdeln wird sie bei mir nicht mehr, aber jetzt kommt wohl doch eine Phase, in der sie sich ungern von ihrer Mutter trennt. Als diese uns vor der Tür kurz verabschiedete und die Tür schnell hinter ihr zufiel, fing Céline kurz an zu meckern und das Gesicht zu verziehen - was sie vorher noch nie gemacht hat in der Trennungssituation. Das ganze dauerte zwar nur 10 Sekunden, dann war nach einem Wangestreicheln und mit ihrem Schnuller schon wieder Frieden, aber vielleicht ist das der Anfang von größeren Trennungsproblemen? Ich will es nicht hoffen, aber viele Babys machen ja in diesem Alter so eine Phase durch. Das hat ja dann auch nichts damit zu tun, dass sie die Person, bei der sie ohne Mama bleiben sollen, nicht gut genug kennen (viele meckern sogar bei Papa, wenn Mama weggeht). Sie wollen einfach nur ihre Mama nicht aus den Augen verlieren - sie ist es ja auch, die in den Augen des Babys in den letzten Monaten am erfolgreichsten die Fähigkeit bewiesen hat, das Baby zu beschützen, zu ernähren und zu lieben. Wenn dann diese "Überlebensgarantie" des Babys plötzlich verschwindet und es geistig noch nicht weit genug entwickelt ist, um zu wissen, dass Mama spätestens in ein paar Stunden wieder voll und ganz zur Verfügung steht, kann das verständlicherweise eine Baby-Krise auslösen. Nun, wir werden sehen, wie ausgeprägt diese bei Céline verlaufen wird!

Urlaubsgrüße!

Gestern habe ich eine Ansichtskarte von Clara und Chris aus ihrem Urlaub bekommen und mich sehr gefreut:


Leider werde ich mich nicht revanchieren können, weil ich keinen Urlaub habe :(

Nachtrag: Sonntag bei Lukas

Bin gerade etwas am Nachholen von aufgrund unangenehmen Hitzewallungen verdrängten Postings. Der Vollständigkeit halber erwähne ich auch den Vormittag mit Lukas, obwohl nichts Besonderes vorgefallen ist. Wir haben einfach Bücher angeguckt und sein Zimmer verwüstet (der war ganz schön aufgedreht, ich aber leider ganz schön erschöpft). Lukas hat sich wieder sehr gefreut, dass ich mit ihm spielen kam, und ich habe wieder Pralinen abgesahnt ;) Das war's!

Ein Stöckchen, ein Stöckchen!

Lotte (oder ihre Mama ;)) hat mir mein allererstes Stöckchen zugeworfen! Ich will's mal gleich ganz schnell auf(oder an-)fangen:

Was war dein Lieblingsfilm in der Kindheit?
Madita. Ist zwar meist als Serie zu sehen, gibt's aber auch als Filme.

Was macht dir am meisten Angst im Leben?
Unvorhersehbare (negative) Ereignisse.

Gibt es Dinge, worüber du mit niemanden sprichst?
Eher nicht. Mein Partner muss meistens dran glauben ;) Aber bei anderen Menschen bin ich sehr vorsichtig, was persönliche Details angeht.

Wenn ja wieso?
Wenn ich meinem Partner doch mal was verschweige, dann einfach, weil es zu unwichtig erschien oder schon wieder in Vergessenheit geraten ist. Bei anderen Menschen - die meisten sind doch sowieos so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie es nicht schaffen, die jeweilige persönliche Tragweite anderer Leute Probleme und Gedanken zu begreifen. Das soll nicht heißen, dass ich's nicht immer wieder versuche ;)

Welche Farbe hatte dein erstes Auto?
Ich hatte noch nie eins. Aber es wird sicher mal dunkelgrün oder blau sein!

Welche berühmte Persönlichkeit (tot oder lebendig) bewunderst du für das, was er/sie war und getan hat?
Ich hab's nicht so mit Berühmtheiten. Für mich sind viele "normale" Menschen bewundernswert für das, was sie tun oder wie sie ihr alltägliches Leben auf die Reihe kriegen.

Kennst du ein Gedicht auswendig?
Kein richtiges Gedicht, aber viele Liedtexte ;)

Glaubst du an Seelenverwandtschaft?
Definitiv ja. Aber nicht auf einer so spritualistischen Ebene. Für mich sind das einfach entdeckte Gemeinsamkeiten und gemeinsame Entdeckungen - und die gemeinsame Entwicklung in eine Richtung.

Hast du schon einmal etwas gegessen, was du danach bereut hast?
Na klar, immer dann, wenn's mir danach schlecht ging ;)

Was liegt dir mehr, Fantasy oder Science Fiction?
Momentan Fantasy, als Jugendliche hatte ich aber eine Science Fiction-Phase und bin dem Genre auch noch immer nicht total abgeneigt.

Löst du gerne Rätsel?
Oooooohja! Rätsel des Alltags sowieso ;) und dann noch Kreuzworträtsel, Logiktrainerrätsel und natürlich GAGOLGA!

Bist du in irgendwelchen Foren aktiv?
Ja.

Wenn ja in welchen?
Mache einen Scrap-/Collagenkurs in einem entsprechenden Forum und bin in einem Babysitterforum (na, sowas!).

Was hat dich dazu bewogen, mit dem Bloggen anzufangen?
Siehe hier! Ich schreibe einfach unheimlich gerne und nehme mit Vorliebe Erlebnisse, Situationen und Ereignisse geistig auseinander - da passt das doch ;) Und meine Teilzeit-Minis sind eine Quelle endloser Reflexionen für mich.

Was ist dein Lieblingshörspiel (heute oder als Kind)?
Als Kind: Es gab da eine Reihe mit so einer Jugendbande, war aber nicht so bekannt wie TKKG oder sowas. Ich hab bloß vergessen, wie die hießen, aber ich konnte sie mir immer wieder anhören und dabei malen :) Ansonsten auch gerne "Bibi Blocksberg" und "Der Kurier des Zaren".
Heute: "Harry Potter" und "Die unendliche Geschichte."

So, gefangen habe ich das Stöckchen! Jetzt fliegt es weiter zu Cleo und ihrer Mama und zu Bilughataini. Ich hoffe, die beiden können fangen!

22 Juli 2006

Hitzewelle

Heute war meine persönliche Temperaturschmerzgrenze erreicht. Das Wetter hat es geschafft, mich mit Marie in der Wohnung gefangen zu halten. Ich habe dann drinnen zwar tatsächlich weniger geschwitzt, aber Marie war trotzdem permanent feucht am ganzen Körper, die Ärmste :( So richtige Lust zum Spielen hatte sie dann auch nicht. Den meisten Spaß brachte ihr definitiv das Bilderbuch "Hoppel, der Hase". Man kann da einen Finger von hinten in Hoppels Plüschköpfchen stecken, und Marie hat darauf wirklich reagiert, als ob sie einen lebenden Hasen vor sich hätte ;) Ich habe das Viech sprechen lassen, und sie hat sich auf ihre Art mit ihm unterhalten, ihn geküsst, an den Ohren gezogen und sich über ihn kaputt gelacht - sooo süß :). Wenn ich ihn dann nach hinten durch das Loch gezogen habe, so dass sie ihn von vorne nicht mehr sehen konnte, hat sie schlagartig aufgehört zu lachen, schaute total erstaunt aus der Wäsche und suchte ihn schließlich hinter dem Buch. Wenn ich Hoppel dann wieder vorne aus dem Loch poppen ließ, quietschte Marie vor Entzückung - und Erleichterung ;)

Auch viel Spaß hatte Marie mit ihrem roten Gummihüpfpferd (keine Ahnung, wie diese Teile wirklich heißen?). Als ihre Eltern bereits zu Hause waren, haben sie Maries lautes Lachen aus dem Kinderzimmer gehört und wollten mal sehen, was es bei uns so Lustiges gibt. Marie saß auf dem Teil, hüpfte auf und ab (so gut es mit ihren noch etwas zu kurzen Beinen eben ging) und lachte und lachte! Da meinten ihre Eltern, bisher fand sie das Pferdchen eher uninteressant :) Nunja, ich gebe zu, ich habe etwas nachgeholfen, indem ich mich erstmal draufgesetzt habe und selbst ein bisschen rumgehüpft bin, natürlich mit betonter Begeisterung. Danach wollte Marie das sofort selbst ausprobieren und war Feuer und Flamme. Lernen am Modell nennt man das wohl :)

A propos lernen, Marie lernt weiter fleißig sprechen. Momentan befindet sie sich in einer Übergeneralisierungsphase. Zum Beispiel ist für sie alles, was Räder hat, im Moment ein Autooo: das Dreirad im Bilderbuch ebenso wie ihre Duplo-Lok. Aber der Sinn von sprachlicher Kommunikation hat sich ihr bsiher wohl noch nicht so richtig erschlossen. Sie antwortet nämlich eher selten auf Fragen, obwohl sie die Antwortwörter kennt. Etwa, wenn ich sie frage, wer gerade nach Hause gekommen ist, nachdem sie im Flur ihren Papa begrüßt hat. Dann grinst sie nur, dabei kann sie durchaus "Papa" sagen. Oder beim Bilderbuch angucken, wenn ich frage, wie der Hund macht. Manchmal kriegt man eine Antwort, manchmal keine ;) Mal sehen, wann Marie zur Quasselstrippe wird!

19 Juli 2006

Like Pinguine in the Sunshine we are melting away...

Hatte heute lieben Besuch! Emma und Paul waren mit ihrer Mama zum Tee bei mir. Wir sind zwar in der Hitze fast zerflossen, aber nett war's trotzdem :)
Paul kommt mir schon sooo groß vor! Céline war in seinem Alter viel kleiner und zarter. Jetzt ist sie vielleicht so groß wie Paul, der fast drei Monate jünger ist. Aber der ist auch ein Süßer ;) Hat einige Ähnlichkeit mit seiner Schwester als Baby. Wenn er ernst aus der Wäsche guckt, hat er ein ziemlich ausdrucksstarkes Gesichtchen. Meist lacht er aber laut, weil seine Emma ihn bespielt. Dabei ist sie manchmal ganz schön grob! Zum Beispiel schmeißt sie sich gern mal auf ihn, wenn er auf dem Boden liegt oder setzt einen Fuß auf seine Brust o_O Ich würde in solchen Situationen ganz bestimmt dazwischen gehen, aber ihre Mama schaut sich das an (bis es zu wild wird). Naja, sie kann wahrscheinlich auch viel besser einschätzen als aich, wieviel er aushält, und so lange er dabei noch laut lacht, kann es ja nicht so schlimm sein ;) Jedenfalls sind die zwei echt süß zusammen.
Zeitweise haben wir mit Emma zusammen gespielt, aber sie spielt auch schon sehr schön alleine. Genau wie Paul, der auch nichts dagegen hat, mal ein bisschen in Ruhe auf seiner Decke zu liegen, ohne dass sich jemand mit ihm befasst.
Wieder musste ich alle meine Plüschtiere für Emma aus den Regalen holen. Das "Spiel" haben wir vor etwa einem Jahr schon einmal gespielt - und da Emma nie etwas vergisst, musste es wieder so sein ;) Meine Pinguin-Familie hat sie besonders fasziniert, so dass sie danach gleich nur noch Pinguine kneten wollte. Wir mussten natürlich mitmachen. Das Ergebnis:

Der Kleine links ist von mir, der daneben von mir und Emma (und das soll ICH als Pinguin sein) , die beiden blauen hat Emmas Mama geknetet - man beachte die Ohren an ihrem ersten Versuch rechts!!! und der ganz rechts ist Emmas abstraktes Pinguinkunstobjekt :)

Auch beim darauffolgenden Malen musste wieder ein Pinguin her. Vielleicht stellt die Spitze oben in der Mitte ja den Schnabel dar?




Ab September hole ich Emma einmal pro Woche vom Kindergarten ab - freu mich schon, sie endlich regelmäßig zu sehen! Ich weiß gar nicht warum, aber wir hatten vom ersten Moment an eine besondere Beziehung zueinander, obwohl wir uns nie öfter als einmal pro Monat gesehen haben (abgesehen von der Woche, wo ich ihr Tagesmutter-Ersatz war, als sie ca. 1,5 J. alt war).

17 Juli 2006

Bunte Episoden

Kinder machen das Erleben BUNT!
Célinchen freut sich mittlerweile richtig deutlich, wenn ich zur Tür reinkomme. Man kann sehen, wie sie ganz ernst erstmal die Augen aufreißt, um genau zu sehen, wer da kommt und sich überlegt, wie sie dann wohl reagieren muss. Einige Sekundenbruchteile später verzieht sich ihr Gesicht zu einem breiten Grinsen und sie fängt an, wild mit den Armen zu schlagen oder auf den Knien auf und ab zu wippen: sie hat mich erkannt!
Unterwegs mit dem Kinderwagen hat Céline wieder so eifrig mit einer hinter mir gehenden Frau geflirtet, dass diese sich animiert fühlte, sich ein Weilchen mit mir zu unterhalten. Es war eine Oma, die ganz happy über ihren dreijährigen Enkel war und ein paar Storys über ihn zum besten gab. Auch meinte sie, ich werde ja auch erleben, wie schnell diese Babyzeit rumgeht und was dann noch alles Schönes kommt ;) Natürlich hat sie mich für Célines Mutter gehalten (dabei hat das Kind keinerlei Ähnlichkeit mit mir - hätte bloß noch gefehlt, dass sie sowas sagt wie "Die Kleine ist Ihnen ja wie aus dem Gesicht geschnitten" ;)), und ich habe sie auch nicht aufgeklärt. Ich kam sowieso kaum zu Wort ;)
Seitdem Céline sich in ihrem Wagen allein aufsetzen kann, ist es ganz schwierig, sie dort noch zum Schlafen zu bewegen. Sobald man sie hinlegt, geht das Gemecker los und sie quält sich wieder hoch. Aber nach einer kleinen Wiesenpause mit ordentlichen Stehübungen war sie dann doch zu müde und schwach, um sich gegen das Hinlegen zu wehren und hat immerhin ein Stündchen geschlafen.
Während unserer ersten Pause auf der Wiese hat sie erstmal einen Teil ihres Mittagessen wieder ausgespuckt *bääh* Gleich habe ich mich daran erinnert, dass ich als Kind, so mit 8-9 Jahren etwa, eine Phase hatte, wo ich kleine Kinder zwar unheimlich süß fand und gern mit ihnen spielte, aber auf keinen Fall später eigene wollte - denn mir war zu Ohren gekommen, dass Babys Weltmeister im Spucken sind und das wollte ich mir auf jeden Fall ersparen :))
Inzwischen kann Céline auch Apfelspalten essen. Wobei "essen" vielleicht etwas zu viel gesagt ist ;) Sie gnibbelt mit ihren zwei Zähnchen ein Stück ab, schiebt es begeistert im Mund hin und her, sabbert dabei enorm und spuckt das Teil schließlich wieder aus. Da fehlen wohl noch ein paar Zähne!
Das arme Plüschschaf, das ich ihr wieder mitgebracht habe, befindet sich nun in der Wäsche. Nachdem ich das sich aufzulösen drohende Schildchen entfernt hatte, stopfte Céline sich die Beinchen in den Mund und zog mit aller Kraft mit den Zähnen daran und wurde dabei ganz wild - und das Schaf wurde klitschnass :)
Stehen üben war auf der Wiese auch wieder angesagt. Céline zieht sich dazu an ihrem Wagen hoch und steht heute auch schon wieder sicherer als letzte Woche, an nur einer Hand. Allerdings noch immer schief mit gebeugtem Oberkörper, das freie Stehen wird daher wohl noch ein bisschen dauern. Aber stolz wie Oskar ist sie - wenn jemand vorbeigeht, während sie steht, wird erstmal laut gequietscht oder gekreischt, damit auch ja alle zu ihr sehen :))
Wenn Céline Hunde sieht, ist sie immer ganz aufmerksam und lacht und kreischt vor Freude. Als wir auf der Wiese saßen, kam wieder ein Exemplar vorbei - und Céline sagte "wauwau!" Naja, ich fürchte, das war Zufall, denn zum Sprechen ist sie eindeutig noch zu jung, aber witzig war es allemal!

16 Juli 2006

"Gehst du jetzt nach Hause?"

Nein, Lukas wollte mich nicht vorzeitig rauswerfen ;) Aber vorsichtshalber hat er mal immer, wenn wir mit einer Tätigkeit fertig waren (der Riesenturm ist komplett; das Buch ist zu Ende angeguckt; mein Glas ist leer...), gefragt, ob ich schon gehen muss. Aber auf Nachfrage hat er ganz süß versichert, dass ich natürlich nicht gehen soll. Seine Mama hat auch gleich, als ich ankam erzählt, dass Lukas sich schon sooo auf mich gefreut hat und gerade noch gesagt hatte: "Ich hab die Malin sooo lieb!" Wie niedlich :) Dabei kennen wir uns noch nicht wirklich lange.
Übrigens habe ich heute nichts mehr zum Thema "auf den Spielplatz gehen" gesagt, obwohl das Wetter wieder dazu einlud. Ich warte erstmal ab, ob sie das Thema irgendwann von selbst wieder aufbringen. Und für die anderthalb Stunden, die ich meistens nur bei Lukas bin, ist es mir auch nicht so wichtig, aber sobald das mal länger sein wird, werde ich nicht einsehen, die ganze Zeit drin zu hocken.

Ansonsten gibt es nichts Außergewöhniches zu berichten. Wir haben einen Bauernhof mit Duplo gebaut und dann einen Riesenturm aus den Steinen - fast so hoch wie ich ;) Sein Lieblingsbuch haben wir auch nochmal ganz genau angeguckt (er hasst es, wenn ich die Seiten umblättere, bevor wir über jedes einzelne Detail auf der Seite etwas gesagt haben). Lukas' Lieblingssatz war heute (außer dem titelgebenden): "Die/der muss weggelaufen sein." Sehr seltsam. Beim ersten Mal (ein Duplokind) habe ich mich noch über die ausgefeilte Satzkonstruktion gewundert, aber nachdem er das dauernd angebracht hat, denke ich, er hat den Satz einfach so gehört und ihn nicht selber zusammengebaut. Aber warum er heute das Gefühl hatte, dass alle Menschen, Tiere usw. weggelaufen sein müssen - keine Ahnung :) Jedenfalls spricht er schon ganz gut. Mir scheint, seine grammatikalischen Kompetenzen eilen der Artikulation etwas voraus, er klingt noch sehr kleinkindhaft - vor allem Anlautverbindungen wie /pl/ machen noch Probleme ("Pielpatz", "patt").

Zum Abschied gab's schon wieder - wie immer - eine Pralinenschachtel für mich und neue Termine für nächstes Wochenende *wiedernichtausschlafenkann*

14 Juli 2006

Summer in the City

Langsam überfordert mich die tropische Hitze hier! Mit Marie heute bin ich auch nur wieder so durch die Gegend getropft. Ich nehme schon immer ein Handtuch und Wechselklamotten mit, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin. Allein könnte man ja wenigstens still irgendwo im Schatten sitzenbleiben, aber die Kleinen, obwohl sie auch total schwitzen, scheuchen einen ja doch durch die Gegend ;)
Auf dem Spielplatz waren wir jedenfalls die einzigen, sind aber auch bald wieder gegangen, weil sowieso fast alle Geräte zu heiß waren. Zu Hause auf dem Balkon konnte Marie sich dann wieder schön abkühlen in ihrer Badewanne. Vor Wasseer hat sie ja gar keine Angst. Stürzt sich beinahe kopfüber in die Wanne und kippt sich mit Vorliebe mit der Gießkanne Wasser über den Kopf!

Auch Maries Entwicklung stürmt momentan voran. Gerade letzte Woche hatte ich doch noch geschrieben, dass sie noch keine Möglichkeit gefunden hatte, Zustimmung oder Ablehnung auf Anfrage ("Möchtest du...?") zu äußern. Nun kann sie den Kopf schütteln, wenn sie irgendetwas nicht möchte - sehr energisch und mit abwinkender Handbewegung dazu ;) Nur "ja" gibt's noch nicht - "nein" ist ja auch viel wichtiger für ein so kleines Persönchen ;)
Außerdem fängt sie jetzt verstärkt an, Wörter direkt zu wiederholen, die man selbst gerade benutzt hat - die Sprachentwicklung kommt in Gang! Auch habe ich sie zum ersten Mal "Autooo" sagen hören, während sie auf eines zeigte.
Verstehen kann sie auch schon ganz gut; z.B. kann man sie nach Körperteilen fragen, wobei sie sogar die Schlappohren an ihrer Plüschmaus als Ohren anerkennt und ganz offenbar auch weiß, wie ich heiße, denn sie drückt bei der Frage "Wo ist Malins Nase?" auf mein entsprechendes Körperteil ;)
Auch ganz wichtig für die Sprachentwicklung: das Hören. Heute habe ich bemerkt, wie gut Marie hören kann, denn als wir oben in der Wohnung waren (im 4.Stock, weit weg von der Straße), war von ziemlich fern ein Martinshorn zu hören. Hätte sie mich nicht darauf aufmerksam gemacht, hätte ich es vielleicht gar nicht gehört. Da muss ihr Gehör schon recht fein sein, denn meins ist eigtnlich ganz normal ausgeprägt ;)

11 Juli 2006

Öfter mal was Neues

Genau genommen jedes Mal, wenn ich Céline sehe - immer ist sie wieder ein Stück mehr Kind und weniger Baby. Aber das habe ich ja schon beim letzten Mal beschrieben. Von Mal zu Mal macht es mir auch mehr Freude, viele Stunden mit ihr zu verbringen. Sie selbst scheint sich auch immer zu freuen, wenn ich komme, strahlt über's ganze Gesichtchen, streckt ihre Hand nach mir aus und patscht mir beim Näherkommen ins Gesicht :) Vielleicht wird sie ja doch nie fremdeln (jedenfalls nicht bei mir ;))? Kann aber sein, dass die Trennungsangst noch kommt, das ist ja nochmal was anderes. Naja, bis dahin genieße ich unsere Zeit. Oh mann, wenn ich überlege, dass ich zu Anfang gar nicht so überzeugt war, ob ich mit so einem kleinen Baby (war sie ja damals im Vergleich zu meinen anderen Kiddies mit 5,5 Monaten war) zurechtkomme... und dann ging es gleich so gut und ich bin so froh, dass ich diese neue Erfahrung machen kann!

Also, heute jedenfalls haben wir uns wiedermal auf den Weg zum See gemacht. Unterwegs kommen wir durch eine Fußgängerzone mit vielen Geschäften, und ich habe mich mal relativ spontan entschlossen, gleich noch etwas einzukaufen. Das erste Mal mit Kinderwagen im Laden! Aufgefallen: man kommt überall schlecht durch vor lauter Menschen, und außerdem kann man auch nur jeden fünften Quergang benutzen, weil der Rest zu schmal ist. Das sind wieder so Sachen, die kinderlosen Menschen nie auffallen werden, und über die man selbst auch vorher nie nachgedacht hat. Céline fand es aber super, gab ja viel zu sehen und angenehm kühl war es auch. Obwohl wir lange an der Kasse stehen mussten, blieb sie entsprechend cool ;)

Am See angekommen, hat Céline erstmal ein Nickerchen eingelegt, währenddessen ich mich auch wieder schön ausstrecken konnte :) Danach gab es Obstbrei und wir hatten eine schöne Zeit auf der Wiese. Ich hatte mal ein bisschen Spielzeug aus meinem Reservoir eingepackt, damit sie sich nicht langweilt. Am besten kam ein kleines weiches Plüschschaf an - allerdings nicht seiner puren "Schafheit" wegen, sondern alleine aufgrund des blauen Pappschildchens, das an ihm hing. Céline lutschte Ewigkeiten enthusiastisch daran rum, bis ich es ihr wegnahm, weil es sich aufzulösen drohte. Ansonsten hat sie sich noch so eine selbstgebastelte Wollkugel (von Clara ;)) in den Mund geschoben, die gleich ein paar Fäden ließ. Das fand Céline wohl auch eklig und hat gleich mit den Fingerchen am Mund rumgefummelt, bis alle Fädchen wieer raus waren. Ich habe dann öfter "Bäh!" gesagt, wenn sie trotzdem immer wieder die Kugel in den Mund gesteckt hat, und sie hat wirklich versucht, das nachzusagen! Das /ää/ war deutlich zu hören, das /B/ dazu war etwas schwieriger.
Ansosten hat sie mir noch anhand ihres Kinderwagens ihre neueste Errungenschaft, das Stehen, demonstriert. Superniedlich, wie begeistert sie sich festhält und auf ihren dünnen Beinchen rumwippt. Sie ist ja auch noch so klein! Nur wieder runtersetzen ist noch schwierig ;)

So hatten wir also einen ganz entspannten Nachmittag zusammen. Auf dem Rückweg hat sie sich ganz energisch aus ihrer halbliegenden Position im Wagen richtig gerade aufgesetzt und kam dann den ganzen langen Weg über nicht mehr raus aus dem Staunen. Aus der neuen Perspektive sieht wohl alles wieder neu aus, und sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hingucken sollte - das Köpfchen ging nur so von einer Seite zur anderen ;)

Geschafft war ich dann erst, als ich bei dieser enormen Hitze hier das Kind, das zwar klein und dünn ist, aber unter gewissen Umständen eindeutig zu schwer wiegen kann, die 94 Stufen zu ihrer Wohnung hochgeschleppt hatte....

08 Juli 2006

Rasend schnell

Mit einem enormen Tempo verläuft gerade Célines Entwicklung, so kommt es mir vor. Gerade gestern hatte ich doch noch im Vergleich mit Marie beschrieben, was Céline alles noch nicht kann... und heute kann sie schon so viel mehr! Wahrscheinlich fällt mir das besonders auf, weil ich sie ja nur einmal in der Woche sehe, und daher das "Schleichende" am Entwicklungsprozess für mich unsichtbar ist. Also:
Céline sitzt in ihrem Hochstuhl ganz anders als letzte Woche, viel aufrechter und freier.
Sie schläft am Tage viel weniger. Als sie 6 Monate alt war, hat sie fast die ganze Zeit geschlafen, wenn ich sie im Kinderwagen gefahren habe - jetzt ist sie bis auf eine halbe oder dreiviertel Stunde die ganze Zeit hellwach.
Sie ißt inzwischen nicht mehr nur Brei, sondern auch Nudeln, Reiswaffeln und Brot.
Sie kann ein Stück auf Händen und Knien krabbeln ohne dabei zu hüpfen und sie zieht sich an allem zum Stehen hoch.
Für mich bedeuten diese Veränderungen freilich Mehrarbeit ;) Wickeln wird zu einer Geduldprobe, weil Céline sich schneller auf alle viere dreht, als man die Windel auseinanderfalten kann und ein wunderbares Gebrüll anstimmt, wenn man sie wieder zurück auf den Rücken befördern muss. Im Kinderwagen muss man wirklich die meiste Zeit in Bewegung sein, weil sie sich sonst langweilt (selten so viele Kilometer an einem Tag gelaufen!). Nimmt man sie raus auf die Decke auf die Wiese, vergnügt sie sich wohl eine Weile mit dem Reifen ihres Kinderwagens, irgendwelchem Kleinkram (bevorzugt Schlüssel), dem Beobachten von anderen Menschen oder beim Füttern, dann aber wird sie wieder unwirsch, weil doch alles noch nicht so klappt wie sie möchte. Also wieder rumlaufen.... wenn das Kind dann doch nach 2,5 Stunden endlich mal einschläft, sieht die Perspektive des Betreuers wie auf dem Foto aus - in die Horizontale aufs Gras gesunken ;)
Schön, dass ich nach diesem schweißtreibenden Nachmittag auf dem Heimweg (alleine) in das Gewitter geriet und so richtig durchgeweicht wurde! Das tat wirklich richtig gut!

06 Juli 2006

35,9°C

...waren heute nachmittag in dieser Stadt. Trotzdem war ich mit Marie auf dem Spielplatz. Wenigstens war dort am wichtigsten Ort für Marie - der Schaukel - Schatten, und zwischendurch zogen sogar Wolken durch. Viele andere Kinder waren aber nicht da, außer einem etwa gleichaltrigen Mädchen und zwei Mitgliedern der uns wohlbekannten Familie (*seufz*)
Das andere kleine Mädchen konnte schon eine ganze Menge sprechen im Vergleich zu Marie. Marie sagt außer "Mama" noch "heiß" (sehr nützlich momentan ;)) und etwas, das "zwei" heißen soll (hat sie heute gelernt, denn sie durfte immer nur zwei Sesamstangen auf einmal nehmen, und sie hat zwei Füße), aber wie "chei" klingt. Außerdem kann sie schon lange den Hund nachmachen - "bwuffbwuff" - bzw. bezeichnet ihn auch so, wenn wir einen treffen. Auch "gockgockgock", "kikki" (kikeriki) und "gaakgaak" (quackquack) haben gnädig Aufnahme in ihr Repertoire gefunden. Neu war mir heute zudem "Teddy" (mit einem extrem kurzen /e/). Leider kann sie noch nicht "ja" sagen oder mit dem Kopf nicken oder ihn verneinend schütteln, das wäre wirklich mal nützlich, um treffsicherer herausfinden zu können, was sie gerade (nicht) möchte. Naja, vielleicht war das andere kleine Mädchen auch nicht exakt genau so alt wie Marie. In dem Alter passiert ja entwicklungsmäßig so enorm viel in ganz kurzer Zeit. Ich habe so überlegt, welche unterschiedlichen Dimensionen sich auftun, je nachdem, ob man Kleinkinder oder z.B. Schulkinder miteinander vergleicht: Marie und Céline etwa sind im gleichen Jahr geboren und ca. 8 Monate auseinander. Momentan sind das Welten - später gehen sie vielleicht in dieselbe Klasse! Jetzt hat Marie scheinbar einen Riesenvorsprung in ihrer Entwicklung, sie kann laufen, klettern, fängt an zu sprechen, versteht unheimlich viel Sprache, kann fast alles essen und hat eine gewisse emotionale Stabilität erreicht. Céline dagegen kann gerade mal sitzen, ist noch recht hilflos, kann weder sprechen noch besonders viel verstehen außer ihrem Namen, braucht noch Brei und Milch und ist emotional noch viel abhängiger von externer Regulation. Und trotzdem: in einigen Jahren, vielleicht schon mit 3 oder 4, wird dieser Unterschied keine Rolle mehr spielen und auf eine unmerkliche Größe geschrumpft sein. Da kann man mal dran sehen, wie unheimlich viel die Kleinen in so kurzer Zeit lernen! Irgendwer (war es Goethe? Ich muss nochmal recherchieren...) hat mal in etwa gesagt: wenn sich die Menschen so grandios weiterentwickeln würden, wie es sich im Kindesalter ankündigt, dann wären wir alle Genies!