04 Mai 2006

Sand auf unserer Haut

Haftet so schön auf sonnengecremten Körpern. In der Nase. Am und im Mund. In den Augenbrauen. Im Haaransatz. Im Ausschnitt. In den Hosenaufschlägen. In den Schuhen sowieso. Unter den Nägeln. Im Ohr. Und jetzt auch in der Wohnung und in der Badewanne. Weil Marie die Schaufel noch nicht ihrem Zweck entsprechend verwenden kann, sondern sie einfach senkrecht in den Sand rammt, um sie dann explosionsartig wieder nach oben zu schwingen - Sandregen!

Trotzdem wieder viel Freude auf dem Spielplatz gehabt. Aber die anderen Kinder... Heute war eine 10- oder 11-Jährige mitsamt mindestens 4 Geschwistern extrem aufdringlich. Entzückt von Maries süßer rosa Babyhaftigkeit, fragte das Mädchen wenigstens erst, ob sie mit ihr spielen dürfe. Ich hab zwar zugestimmt, sofern Marie auch wolle, habe aber sicher nicht damit gerechnet, dass das Mädchen Marie gleich höchstpersönlich zur Schaukel schleppen will! Habe natürlich eingegriffen, denn wenn es um mein Baby ginge, würde ich ganz sicher auch nicht wollen, dass wildfremde Kinder es gleich anfassen, rumtragen und küssen (ja, sogar das hat das Mädchen zum Abschied versucht!). Marie hat sich zwar nicht beschwert, als das Mädchen ihr in der Schaukel Anschwung gab und sich mit ihr auf ein Wipptier setzte, aber so ganz geheuer war ihr die Sache auch nicht (wo sie doch sonst immer diejenige ist, die andere Kinder vor lauter Begeisterung schonmal etwas in Bedrängnis bringen kann ;)). Mich hat das Mädchen auch mit ihrer Fragerei ziemlich genervt. Ich habe bestimmt nichts dagegen, mich mit Kindern zu unterhalten, aber dieses Kind fand ich einfach extrem neugierig und aufdringlich. Aber so ganz unfreundlich um unsere Ruhe bitten kann man natürlich auch nicht. Hatte schon überlegt, den Spielplatz erstmal zu verlassen und nach einem Spaziergang wiederzukommen, als das Mädchen (und ihr familiärer Anhang) ein neues, noch jüngeres "Opfer" gefunden hat *puuuh*

Im Gegensatz dazu recht freundlich kamen mir heute die anwesenden Erwachsenen vor. Spielplätze sind ja echt ein Sozialraum für sich mit ganz eigenen Regeln! Oft passiert es, dass man nebst Kind komplett ignoriert wird (also kein Lächeln oder mal ein Wort), selbst wenn sich das "eigene" Kind einem anderen annähert, es offensichtlich interessiert anstarrt oder sich anschickt, mit dessen Buddelzeug zu spielen, oder das fremde Kind zuhaut... aber heute waren wohl alle aufgrund des herrlichen Wetters in Frühlingslaune und grüßten Marie im Vorbeigehen oder fragten mich, wie sie heiße und wie alt sie sei. Ich bin zwar ganz bestimmt niemand, der unbedingt einen "Spielplatz-Kaffeklatsch" braucht oder gar anzettelt, aber trotzdem muss man sich doch auf dem Spielplatz nicht wie in der U-Bahn - "Ich-bin-gar-nicht-da-wenn-ich-die-Augen-zu-mache"-Verhalten - benehmen!