Erste Freunde
Die kleine Céline hatte heute zwar unter multiplen Belastungen zu leiden, die Babys von Zeit zu Zeit ereilen können - Zahnen, Schnupfen, Durchfall, Impfreaktion, Schlafmangel - aber trotzdem war sie relativ gut gelaunt und begrüßte mich mit einem süßen Lächeln und ausgestreckten Ärmchen. Also sind wir trotz allem zu unserem rituellen Parkspaziergang aufgebrochen. Dort angekommen, schlief sie erstmal ein, allerdings nur für ein Dreiviertelstündchen. Danach war sie aber im Großen und Ganzen auch wieder vergnügt, verdrückte einige Apfelspalten und ein Dinkelbrötchen auf der sonnigen Wiese und erschien mir daraufhin fit genug für einen Spielplatzbesuch. Dort ist sie wieder richtig aufgeblüht. Wir waren diesmal nicht auf dem kleinen Babyspielplatz (der sich ja beim letzten Mal auch nicht gerade als unbedenklich erwiesen hatte), sondern auf einem ziemlich riesigen Gelände mit allerlei Geräten sowohl für Kleinkinder als auch für Größere. Dort ist Céline bald auf allen Vieren wild im Zickzack herumgewetzt, hat ein ziemlich hohes Gerüst erklommen (ich natürlich hinterher), musste sich dabei mit einem kleinen Jungen von etwa 5 Jahren auseinandersetzen, der partout alle 1,5 Meter den Schrankenwächter spielen musste. Céline hat das allerdings noch nicht so recht als Spiel auffassen können, fuchtelte schließlich wild mit den Armen als wollte sie ihn einfach wegwischen und fing dann doch an zu weinen. Ansonsten hat sie noch Bekanntschaft mit einem ca. gleichaltrigen Jungen gemacht, dessen Eltern sehr erpicht darauf schienen, mit mir ins Gespräch zu kommen und mir gleich allerhand Fragen über Céline stellten und sie sehr genau beobachteten. Unter anderem stellten sie dabei fest: "Oh, die Kleine hat die Augen wohl auch vom Vater!" Jaaaaaa, allerdings, auch ansonsten hat sie einiges von ihren Eltern :D Marie hat den kleinen Jungen mit einem aufgeschlossenem Lächeln bedacht und ihm ein paar Mal liebevoll ins Gesicht gepatscht. Ansonsten können so Kleine ja noch nicht allzu viel miteinander anfangen, aber immerhin, das Interesse ist da: hey, es gibt ja noch mehr von meiner Art!
Richtig spielen konnte sie dafür schon mit einem sechsjährigen Schüler, der sich sehr für Céline interessierte und sehr zärtlich mit ihr umging. Von einem Jungen in seinem Alter hätte ich ja zugegebenermaßen ganz anderes erwartet, war also sehr positiv überrascht. Er wollte ganz viel über Céline wissen, wie alt sie sei, ob sie schon frei stehen könne, wie viele Zähne sie habe, wo ihre Haare blieben... und stellte dann sachkundige Vergleiche mit seiner zweijährigen Schwester an. Er wunderte sich zwar, dass Céline noch immer nur Flaum auf dem Kopf hat (ihren Hut hatte sie sich gerade mal wieder abgerissen), streichelte diesen aber nur zu gerne und fand ihn wohl angemehm flauschig. Céline war auch richtig begeistert von dem Jungen, als er mit ihr geduldig "Geben und Nehmen" mit einem Stöckchen spielte. Sie nahm den Stock begeistert entgegen und war total entzückt, wenn der Junge ihn immer wieder annahm, wenn sie ihn ihm hinhielt. Ich fand es einfach nur erstaunlich, wie geduldig und einfühlsam für sein Alter der Junge diese Kleinkinderspiele mit machte! Auch auf dem Gerüst haben die beiden noch miteinander gespielt, und der Junge war ziemlich enttäuscht, als ich andeutete, dass wir gehen müssten. "Aber warum denn? Lass sie doch noch erstmal ein bisschen hier spielen, wenn sie doch will!" Er konnte natürlich noch nicht einsehen, dass es wichtig ist, Céline nicht zu übermüden, da sie dann quengelt und trotzdem nicht mehr einschlafen kann. Etwas zu viel war die ganze Sache wohl sowieso für sie, denn auf dem langen Rückweg war sie dann doch recht unzufrieden. Vielleicht tat ihr auch nur ihr kommendes Zähnchen weh.
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