11 Juni 2006

Trocken - oder auch nicht

Ich hab Muskelkater. Im Bauch. Und ich weiß auch genau, woher er kommt. Aber fangen wir von vorne an:
Gestern abend/nacht war ich bei Moritz und Lotta. Die beiden sind ja sehr lebhaft und besonders bei Moritz macht sich die weitgehend zwanglose Erziehung seiner Eltern ziemlich bemerkbar, aber mit ein paar Tricks ("Moritz, ich wette, du kannst deinen Schlafanzug nicht innnerhalb von einer Minute anziehen!") waren die beiden um halb 9 glücklich im Bett. Dass ich dann noch neben ihren Betten liegen muss, bis sie schlafen, bin ich ja schon gewohnt, ebenso ihre Milchflaschennuckelei und Moritz' Beschwerden, dass ich gefälligst mal einen ganzen Tag kommen soll :) Aber: neu ist, dass Moritz nachts auf die Windel verzichten soll/will (?). So eine Phase gab es früher schonmal. Damals ist er etwa eine Stunde nach der Flasche aber von alleine aufgewacht (naja, in den Halbschlaf gekommen) und man konnte ihn, verwirrt wie er zwar war, ins Bad bringen. Dann allerdings hat er monatelang wieder Windeln benutzt. Und nun ist es so, dass man ihn 1,5 Stunden nach der Flasche schlafend ins Bad tragen muss! Er wacht nicht auf, wenn man ihn aus dem Bett schleppt (er ist 5 und ich kein Gewichtheber), auch im Bad hat er geschlossene Augen, schweigt und gähnt höchstens mal. Trotzdem klappt das "Geschäft", sobald er Kontakt mit der Klobrille bekommt. Zurück im Bett schläft er sofort weiter und erinnert sich auch morgens an nichts.
Aber die Frage ist: was soll das überhaupt? Entweder ein Kind ist körperlich bereits in der Lage, den Drang auch nachts wahrzunehmen und wacht davon auf bzw. die Organe sind reif genug, dass die Windel bis morgens trocken bleibt oder es hat eben noch keinen Sinn, auf die Windeln zu verzichten, wenn man keine nassen Betten in Kauf nehmen will. Ich halte es jedenfalls nicht für sinnvoll, ein Kind schlafend ins Bad zu bringen. Das ist ja fast schon so grotesk, wie diese Bewegung in Amerika (oder wie veraltete Ansichten hier bei uns), die Säuglinge konsequent ohne Windeln einfach regelmäßig über Töpfchen hält, damit sie schneller sauber werden. Das Kind erbringt dabei keinerlei Eigenleistung, und das kann es ja auch vom körperlichen Reifegrad her noch gar nicht. In der Regel sollte ein trockenes Kind ja auch nachts gar nicht mehr "müssen" müssen, sondern weit genug entwickelt sein, die Stunden so auszuhalten. Wenn dieser Reifungsgrad des Nervensystens eben noch nicht erreicht ist, dann kann es das auch nicht lernen. Meine ich. Was Moritz' konkreten Fall angeht, würde es ja sogar schon genügen, würde er auf seine Flasche zum Einschlafen verzichten, denn den Rest der Nacht bleibt er ja trocken.
Aus der Perspektive meiner Bauchmuskeln jedenfalls wäre das ein echter Fortschritt...

2 Kommentare:

Am 17 Juni, 2006 01:32 meinte Blogger Klabauter dazu:

Moritz ist 5? Da sollten die Verschließmuskeln doch eigentlich schon funktionieren? Ich bin ja noch nicht so weit (solche Probleme machen wir uns noch nicht), aber da liegt doch der Verdacht nahe, dass es nicht an den unreifen Nerven / Muskeln oder so liegt...

 
Am 17 Juni, 2006 12:00 meinte Blogger Malin dazu:

Ich denke auch, dass die meisten Kinder mit 5 körperlich schon länger soweit sind, aber ich glaube gelesen zu haben, dass bis 6 noch alles möglich ist. Andere Ursachen kann ich mir bei Moritz fast nicht vorstellen (jedenfalls keine psychischen, aber kann ja auch mal was Organisches sein). Und so schön diese freie "Erziehung", die bei Moritz und Lotta praktiziert wird, auch sein mag: ich würde in diesem Fall einfach mal durchsetzen, auf die Flasche zu verzichten, denn ohne die hielte er sicher bis morgens "dicht" und hätte ein Erfolgserlebnis. Wobei es mir so vorkommt, als sei ihm selbst das alles ziemlich egal - trocken oder Windel oder nachts rumgetragen werden oder nasses Bett...völiig gelassen, das Kind ;) Vielleicht fehlt ihm da ein bisschen der Ehrgeiz/Ansporn.

 

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