06 Juli 2006

35,9°C

...waren heute nachmittag in dieser Stadt. Trotzdem war ich mit Marie auf dem Spielplatz. Wenigstens war dort am wichtigsten Ort für Marie - der Schaukel - Schatten, und zwischendurch zogen sogar Wolken durch. Viele andere Kinder waren aber nicht da, außer einem etwa gleichaltrigen Mädchen und zwei Mitgliedern der uns wohlbekannten Familie (*seufz*)
Das andere kleine Mädchen konnte schon eine ganze Menge sprechen im Vergleich zu Marie. Marie sagt außer "Mama" noch "heiß" (sehr nützlich momentan ;)) und etwas, das "zwei" heißen soll (hat sie heute gelernt, denn sie durfte immer nur zwei Sesamstangen auf einmal nehmen, und sie hat zwei Füße), aber wie "chei" klingt. Außerdem kann sie schon lange den Hund nachmachen - "bwuffbwuff" - bzw. bezeichnet ihn auch so, wenn wir einen treffen. Auch "gockgockgock", "kikki" (kikeriki) und "gaakgaak" (quackquack) haben gnädig Aufnahme in ihr Repertoire gefunden. Neu war mir heute zudem "Teddy" (mit einem extrem kurzen /e/). Leider kann sie noch nicht "ja" sagen oder mit dem Kopf nicken oder ihn verneinend schütteln, das wäre wirklich mal nützlich, um treffsicherer herausfinden zu können, was sie gerade (nicht) möchte. Naja, vielleicht war das andere kleine Mädchen auch nicht exakt genau so alt wie Marie. In dem Alter passiert ja entwicklungsmäßig so enorm viel in ganz kurzer Zeit. Ich habe so überlegt, welche unterschiedlichen Dimensionen sich auftun, je nachdem, ob man Kleinkinder oder z.B. Schulkinder miteinander vergleicht: Marie und Céline etwa sind im gleichen Jahr geboren und ca. 8 Monate auseinander. Momentan sind das Welten - später gehen sie vielleicht in dieselbe Klasse! Jetzt hat Marie scheinbar einen Riesenvorsprung in ihrer Entwicklung, sie kann laufen, klettern, fängt an zu sprechen, versteht unheimlich viel Sprache, kann fast alles essen und hat eine gewisse emotionale Stabilität erreicht. Céline dagegen kann gerade mal sitzen, ist noch recht hilflos, kann weder sprechen noch besonders viel verstehen außer ihrem Namen, braucht noch Brei und Milch und ist emotional noch viel abhängiger von externer Regulation. Und trotzdem: in einigen Jahren, vielleicht schon mit 3 oder 4, wird dieser Unterschied keine Rolle mehr spielen und auf eine unmerkliche Größe geschrumpft sein. Da kann man mal dran sehen, wie unheimlich viel die Kleinen in so kurzer Zeit lernen! Irgendwer (war es Goethe? Ich muss nochmal recherchieren...) hat mal in etwa gesagt: wenn sich die Menschen so grandios weiterentwickeln würden, wie es sich im Kindesalter ankündigt, dann wären wir alle Genies!