29 September 2006

Erste Freunde

Die kleine Céline hatte heute zwar unter multiplen Belastungen zu leiden, die Babys von Zeit zu Zeit ereilen können - Zahnen, Schnupfen, Durchfall, Impfreaktion, Schlafmangel - aber trotzdem war sie relativ gut gelaunt und begrüßte mich mit einem süßen Lächeln und ausgestreckten Ärmchen. Also sind wir trotz allem zu unserem rituellen Parkspaziergang aufgebrochen. Dort angekommen, schlief sie erstmal ein, allerdings nur für ein Dreiviertelstündchen. Danach war sie aber im Großen und Ganzen auch wieder vergnügt, verdrückte einige Apfelspalten und ein Dinkelbrötchen auf der sonnigen Wiese und erschien mir daraufhin fit genug für einen Spielplatzbesuch. Dort ist sie wieder richtig aufgeblüht. Wir waren diesmal nicht auf dem kleinen Babyspielplatz (der sich ja beim letzten Mal auch nicht gerade als unbedenklich erwiesen hatte), sondern auf einem ziemlich riesigen Gelände mit allerlei Geräten sowohl für Kleinkinder als auch für Größere. Dort ist Céline bald auf allen Vieren wild im Zickzack herumgewetzt, hat ein ziemlich hohes Gerüst erklommen (ich natürlich hinterher), musste sich dabei mit einem kleinen Jungen von etwa 5 Jahren auseinandersetzen, der partout alle 1,5 Meter den Schrankenwächter spielen musste. Céline hat das allerdings noch nicht so recht als Spiel auffassen können, fuchtelte schließlich wild mit den Armen als wollte sie ihn einfach wegwischen und fing dann doch an zu weinen. Ansonsten hat sie noch Bekanntschaft mit einem ca. gleichaltrigen Jungen gemacht, dessen Eltern sehr erpicht darauf schienen, mit mir ins Gespräch zu kommen und mir gleich allerhand Fragen über Céline stellten und sie sehr genau beobachteten. Unter anderem stellten sie dabei fest: "Oh, die Kleine hat die Augen wohl auch vom Vater!" Jaaaaaa, allerdings, auch ansonsten hat sie einiges von ihren Eltern :D Marie hat den kleinen Jungen mit einem aufgeschlossenem Lächeln bedacht und ihm ein paar Mal liebevoll ins Gesicht gepatscht. Ansonsten können so Kleine ja noch nicht allzu viel miteinander anfangen, aber immerhin, das Interesse ist da: hey, es gibt ja noch mehr von meiner Art!
Richtig spielen konnte sie dafür schon mit einem sechsjährigen Schüler, der sich sehr für Céline interessierte und sehr zärtlich mit ihr umging. Von einem Jungen in seinem Alter hätte ich ja zugegebenermaßen ganz anderes erwartet, war also sehr positiv überrascht. Er wollte ganz viel über Céline wissen, wie alt sie sei, ob sie schon frei stehen könne, wie viele Zähne sie habe, wo ihre Haare blieben... und stellte dann sachkundige Vergleiche mit seiner zweijährigen Schwester an. Er wunderte sich zwar, dass Céline noch immer nur Flaum auf dem Kopf hat (ihren Hut hatte sie sich gerade mal wieder abgerissen), streichelte diesen aber nur zu gerne und fand ihn wohl angemehm flauschig. Céline war auch richtig begeistert von dem Jungen, als er mit ihr geduldig "Geben und Nehmen" mit einem Stöckchen spielte. Sie nahm den Stock begeistert entgegen und war total entzückt, wenn der Junge ihn immer wieder annahm, wenn sie ihn ihm hinhielt. Ich fand es einfach nur erstaunlich, wie geduldig und einfühlsam für sein Alter der Junge diese Kleinkinderspiele mit machte! Auch auf dem Gerüst haben die beiden noch miteinander gespielt, und der Junge war ziemlich enttäuscht, als ich andeutete, dass wir gehen müssten. "Aber warum denn? Lass sie doch noch erstmal ein bisschen hier spielen, wenn sie doch will!" Er konnte natürlich noch nicht einsehen, dass es wichtig ist, Céline nicht zu übermüden, da sie dann quengelt und trotzdem nicht mehr einschlafen kann. Etwas zu viel war die ganze Sache wohl sowieso für sie, denn auf dem langen Rückweg war sie dann doch recht unzufrieden. Vielleicht tat ihr auch nur ihr kommendes Zähnchen weh.

28 September 2006

Soziales Verhalten

Marie wird allmählich ein richtiges Kleinkind. Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, aber dieser Übergang zwischen Babyalter und Kindheit, von der Zentriertheit auf das Selbst oder dessenEntwicklung hin zur Außenwelt, kann man schon fast als "Aufblühen" bezeichnen. In Wirklichkeit fehlt mir aber gerade das richtige Wort dafür, es ist mehr ein Gefühl. Jedenfalls war Maries Verhalten heute - natürlich im Zusammenhang mit ihrer bisherigen Entwicklung zu sehen - eine Verkörperung dieses Gefühls: sie reagiert positiv auf andere Kinder und auch deren Mütter (flüchtete heute auch nicht mehr in meine Arme, was aber auch daran gelegen haben kann, dass wir die auf dem Spielplatz Anwesenden alle schon vom Sehen kannten) und geht aktiv in eine soziale Beziehung zu ihnen, die sich nicht im Anlächeln oder Anpatschen - wie sie es früher getan hat und wie Céline es momentan gerne tut - erschöpft. Vieles dreht sich im Spiel mit den anderen Kleinkindern ums Geben und Nehmen. Das Sandspielzeug ist ein Anlass ständiger Auseinandersetzung. Marie mochte es bis vor kurzem gar nicht, wenn jemand ein Teil vom ihrem Spielzeug an sich nahm. Das hat sich inzwischen geändert, sie toleriert die gemeinsame Benutzung, mal abgesehen von ihrer "Maus", die ihr absolutes Lieblingskuscheltier ist und zur Zeit überall hin mit muss. Als ein Mädchen sich für diese Maus interessierte, nahm Marie ihr diese schnell wieder ab und gab sie entweder mir oder sogar der Mutter des anderen Mädchens zum Aufpassen. Interessant ist, dass später ein anderes Mädchen, in Maries Alter aber sehr viel größer und kräftiger und ihr aus ihrer Krabbelgruppe bekannt, ebenfalls die Maus in die Hand nahm, Marie dann aber doch bei mir Hilfe suchte, nachdem sie einmal erfolglos versucht hatte, dem Mädchen die Maus abzunehmen. Auch auf dringliche Warnungen ihrer Mutter gab das Kind die Maus nicht raus. Marie guckte richtig empört und wendete sich an mich, da aber die Mutter des anderen Mädchens dieses bereits instruierte, was sie mit der Maus zu tun habe (nämlich an Marie aushändigen), habe ich Marie zu dem Mädchen geschickt, damit sie selbst lernt, Dinge im Kontakt einzufordern. Sie ging dann auch hin und streckte ihre Hand aus, und schließlich bekam sie ihre heißgeliebte Maus zurück (und brachte sie in Sicherheit).
Ähnlich läuft es mit Sandspielzeug ab, nur dass hier schonmal ein Handgemenge um die Teile entsteht, die am Ende keinen der beiden kleinen Kämpfer mehr interessieren. In solchen Situationen bin ich wiederum etwas unsicher. Einerseits sollen die Kleinen ja lernen, solche Konflikte selbst geregelt zu bekommen, andererseits finde ich schon, dass man ein Wegnehmen im Sinne von "aus-der-Hand-reißen" von Anfang an unterbinden muss. Wenn sich die Kinder also um ein Teil streiten, das zuvor auf dem Boden gelegen hat und das beide gleichzeitig greifen wollen, finde ich es in Ordnung, sie alleine machen zu lassen. Wenn das Teil aber bereits im Besitz eines Kindes ist, halte ich Marie davor zurück, es ihm aus der Hand zu reißen, auch, indem ich sie festhalte, denn zum Zuhören ist sie in dem Moment zu impulsiv ;) Aber jede Mutter sieht die Sache anders und findet es dann möglicherweise unmöglich, wenn man in bestimmten Situationen nicht eingreift. Fazit: man muss sich seiner Sache und den dahinterstehenden Einstellungen und Überzeugungen ganz schön sicher sein als erziehende Person!

Positive soziale Zuwendung zeigte Marie heute zum Beispiel, als wir an einem auf dem Sandkastenrand sitzenden Mutter-Kind-Pärchen vorbeigingen und Marie nach der auf dem Boden außerhalb der Kiste liegenden bunten Trinkflasche griff. Gut, dass ich nicht gleich losgetadelt habe nach dem Motto "Marie, das ist nicht deine Flasche, also die bitte liegen.", denn: Marie hob die Flasche einfach auf und gab sie der Mama! Für so eine aufmerksame Aktion musste ich sie dann natürlich loben :D

Außerdem lernt Marie offebar gerade von ihren Eltern aus, "bitte" zu sagen, wie sie mir in einem sehr drolligen Zusammenhang demonstrierte. Sie wollte klettern gehen und schaffte es nicht auf den einen Absatz, also rief sie wie immer ihren universalen Hilferuf "Mama!", obwohl sie ja, wie berichtet, meinen Namen sagen kann. Ich bin also mit folgenden Worten zu ihr gegangen, um sie daran zu erinnern, dass sie mich bei meinem Namen rufen kann: "Marie, wie musst du zu mir sagen?" und - man ahnt es schon - Maries Antwort: "BITTE!" :D

Eine letzte Anekdote zum Thema Sozialverhalten: Marie hat eine Laugenstange zum Essen bekommen, ich esse mein Brötchen. Eine Weile sitzt sie auf meinem Schoß und wir stillen unseren Hunger. Plötzlich dreht sie sich zu mir um und hält mir ihre Stange hin. Ich denke in dem Moment, dass sie entweder nicht mehr mag oder - in Anbetracht ihres neuen sozialen Verhaltens - mich mal abbeißen lassen möchte. Schnell klärt sich: Marie will tauschen, hält mir also die Stange hin und grapscht dafür schnell nach meinem Brötchen! Auch diese Episode zeigt, dass sie beginnt zu verstehen, dass man nicht einfach anderen etwas wegnehmen kann, sondern denen dafür auch etwas anbieten sollte, damit der Handel friedlich abläuft.

22 September 2006

Durchwachsen

Heute haben Céline und ich Überstunden gemacht ;) Ihre Eltern waren zu Hause sehr mit Umbauen beschäftigt, also haben wir uns 5 Stunden draußen rumgetrieben (*gähn*). Eine Stunde davon ging für den Mittagsschlaf drauf.
Gleich als erstes waren wir auf dem Baby(!)-Spielplatz am See. Leider war dort heute kein einziges Baby außer Céline in Sicht - stattdessen nur unglaublich laute und wilde Schulkinder, die offensichtlich gerade Schulschluss gehabt hatten. Die tobten da und kreischten und fluchten wie die Irren. Schnell war ich sehr genervt, spätestens, als sie Céline nicht mal eine Chance gaben, an ihrer geliebten Rutsche zu spielen. Völlig rücksichtslos rutschten und kletterten sie vor und auf ihr herum und fragten dann auch noch dreist, ob ich "den Kleinen" da mal wegnehmen könne! Bin fast geplatzt vor Wut! Céline war auch gar nicht glücklich, also sind wir relativ bald da abgehauen. Wirklich schade, wo sie doch gerade letzte Woche demonstriert hat, wie gut es ihr auf Spielplätzen gefällt. Nun, dies war jener Teil des Tages, der hauptsächlich für die Bewertung "durchwachsen" verantwortlich zeichnet. Danach haben wir noch ein halbes Stündchen auf einer Wiese verbracht, aber Céline war bald schon ziemich knatschig. Zum einen war sie schon sehr müde, was ich spätestens dann sicher wusste, als ich sie auf den Arm nahm und sie sofort ihr "in-den-Schlaf-Summen" anfing. Nichts wie rein in den Buggy und direkt nach nichtmal zwei Minuten: Tiefschlaf :) Zum anderen meckert sie zur Zeit wohl wieder öfter rum. Anscheinend steht der nächste Entwicklungsschub an. Ich erinnere mich noch gut - nagut, kein Kunststück, ist ja erst 4 Monate her - als sie noch nicht krabbeln oder sich hochziehen konnte - damals war sie auch total schnell unzufrieden und nur schwer längere Zeit ruhig zu beschäftigen. Danach kam dann die Phase, in der sie endlich vorwärts kam und die vertikale Position für sich entdeckte. Von da an war Frieden und das Kind spielte "stundenlang" mit irgendwelchem Krimskrams auf der Decke und beschäftigte sich mit emsigem Hochziehen am Kinderwagen und kreischte dabei vergnügt alle Leute herbei. Diese angenehme Phase ist nun wohl erstmal vorbei; dass sie noch nicht laufen kann, macht Céline jetzt richtig wütend. Wenn um sie herum Kinder sind, die vielleicht sogar kurz mit ihr sprechen und dann weglaufen, gibt es mächtig Theater und der ganze kleine Körper sagt "Hinterher!". Auch spielt sie nicht mehr längere Zeit brav mit dem Krempel aus unseren Taschen. Zwar wird alles zunächst ausgeräumt, wenn aber etwas festhängt, wird unmütig geweint. Außerdem hat sie zur Zeit die Macke, sich unbedingt die Trageschlaufe der Tasche über den Kopf ziehen zu wollen. Aus naheliegenden Gründen kommt das bei mir nicht so gut an, und schon gibt es wieder Geschrei. Ich vermute ja mal, sie will sich nichts Böses ;), sondern imitiert nur die Erwachsenen, die Taschen schließlich auch irgendwie über den Körper ziehen. Das macht sie nämlich auch mit ihrer Strickjacke. Will ich sie ihr anziehen, wird protestiert und anschließend dran rumgezerrt, bekommt Celine sie aber in die Hände, zieht sie sie ganz drollig hinter ihrem Rücken herum oder über den Kopf - man erkennt sofort, was das mal werden soll.
Erstaunlich fand ich heute Célines erste Sprachversuche, wenn man das so nennen kann. So richtig bewusst ist es ihr wohl nicht, und sie weiß vielleicht nichtmal, was damit gemeint ist, aber als sie ziemlich lange an ihrer Flasche hantierte um den Deckel drauf zu machen, habe ich natürlich kommentiert und oft das Wort "Deckel" benutzt. Schließlich klang ihr Gebrabbel tatsächlich auch ziemlich nach "Dette". Ein andermal habe ich "Neinneinneinneinnein" gesagt, als sie sich wieder irgendwelche Kleinstteile aus der Flora in den Mund schieben wollte und sie sagte wirklich ebenfalls "Neineineineinei"!
Nach dem Schläfchen, aus dem sie übrigens wieder bewundernswert friedlich, ohne einmal zu schreien, erwachte und nach dem sie iweder quietschfidel und zum Lachen und Brabbeln aufgelegt war, wurde erstmal die Gegend neben der Decke erkundet. Noch vor kurzem hatte Céline die Decke nie verlassen, obwohl sie schon krabbeln konnte. Nun aber krabbelt sie einfach weg, und hinterlässt dabei eine sehr lustige Schleifspur auf dem Parkweg :) Alle 10 cm wird ein Versuch gestartet, sich unbemerkt etwas in den Mund zu schieben, was nicht rein gehört. Es ist also unmöglich, sie einfach alleine so weit krabbeln zu lassen, wie sie sich traut.
Später am Nachmittag haben wir noch meinen Freund getroffen, der von Céline zunächst argwöhnisch beäugt, dann hypnotisiert und schließlich auch mal angegrinst wurde. Insgesamt konnte sie ihre Blicke nicht mehr von ihm wenden; während ich für Céline total uninteressant bin, wenn sie zufrieden spielt und sie mich dann keines Blickes mehr würdigt, so sehr ich sie auch locke, hat sie ihn unentwegt angeschaut. In dem Moment war er sogar spannender als diverses Spielzeug oder Tascheninhalte. Sie hat auch nach einiger Zeit den einen oder anderen Versuch gestartet, sich ihm zu nähern, konnte sich dann aber doch nicht entschließen, meine Knie zu überwinden. Ich wollte sie ihm auch nicht unbedingt auf den Arm geben, um Stress für sie zu vermeiden. Neue Leute können so Kleine ja doch schnell verunsichern, und wenn dann Mama nicht als sicherer Hafen in der Nähe ist, ist das schon unangenehm für sie.
Schließlich sind wir nach der langen Zeit wieder heil, sicher, müde aber noch immer zufrieden bei Céline zu Hause angekommen. Wie immer haben die 94 Stufen hinauf zur Wohnung mir den Rest gegeben, aber bis dahin war ja alles bestens ;) Achja, die Stufen will sie am liebsten auch alle alleine hockkrabbeln, was sie auch gut kann, aber es dauert und dauert und dauert... erspart allerdings die Schlepperei des Kindes wenigstens so lange, bis es in einigen Monaten die pure motorische Tätigkeit nicht mehr derart erhebend sondern anstrengend findet und wieder getragen werden will (siehe Marie). Heute musste ich sie im übrigen auch abgesehen von einer Treppe hochschleppen, weil sie dann ein winziges Stück Irgendwas auf einer Stufe fand, das sie lieber genauer inspizieren wollte, statt weiter voran zu kommen.

P.S.: Wieso hat Blogger eigentlich keine Kategorien!? Ich würde zu gern die Beiträge nach Kindern sortieren, wie ich gerade festgestellt habe, als ich nochmal die alten Sachen von Mai und Juni über Céline las! Innerhalb der Kategorien könnte man so schön die enorme Entwicklung der Kleinen verfolgen! Angeblich soll Beta-Blogger die Funktion dann haben, aber wann???

21 September 2006

Sozialer Raum Spielplatz

Wieder einen sehr schönen Nachmittag mit Marie auf dem Spielplatz gehabt. Es fing schon damit gut an, dass Marie mir im Hausflur bereits - als ich noch mindestens ein Stockwerk entfernt war - meinen Namen zugerufen hat, schon wieder ein bisschen verständlicher als letzte Woche. In der Tür bei ihnen habe ich mich zu ihr runtergehockt (macht man ja meist instinktiv) und sofort kam sie auf mich zu, hat mir ihre Ärmchen um den Hals gelegt und sich richtig angeschmiegt, total süß! Dann sind wir gleich losgegangen. Ihre Mama hat noch gemeint, wie schön sie es findet, dass Marie nicht nur problemlos, sondern auch noch hocherfreut mit mir mitgeht. Marie mache sonst bei jedem anderen Theater, sogar bei ihren Großeltern, die sie auch regelmäßig sieht; aber weder Maries Mama noch ich können feststellen, was ich wohl anders mache als andere und warum Marie mich vorzieht. Ich freue mich jedenfalls über so viel Vertrauen!
Ebendieses wurde auch auf dem Spielplatz wieder deutlich. Kaum angekommen, stürzte das bis dahin einzige anwesende Mädchen (ca. 2,5 J.) auf uns zu und wollte "mitspielen". Marie war das gleich wieder zu viel und sie rettete sich auf meinen Arm. Schließlich haben die beiden aber doch etwas zusammen gespielt, wobei das andere Mädchen - dessen Opa unbeteiligt auf einer entfernteren Bank saß und es nie für nötig hielt einzugreifen - ziemlich eifersüchtig ihre Besitztümer hortete, gleichzeitig aber gerne unsere benutzte ;) Auch sonst hatte sie einen ziemlich rauhen Ton an sich und befahl Marie, was sie zu tun und zu lassen habe. Später saßen die beiden zusammen auf so einer Viererwippe und das Mädchen gab enormen Schwung. Marie hat das zwar gefallen und sie hat laut gequietscht, aber dennoch nervte das Mädchen, indem sie dauernd sagte: "Ich mach das!", wobei sie Marie mit dem Kopf immer näher kam und in einem ganz schön bedrohlichen Tonfall für ihr junges Alter tönte. Mich hat das Gehabe genervt, und so habe ich erstmal lauthals lachen müssen, als Marie irgendwann in einer Wipppause zu dem Mädchen "Rutsche!" sagte und dorthin zeigte - und das Mädchen prompt drauf reinfiel und glaubte, Marie würde nun mit ihr rutschen gehen wollen. Und weg war sie! Ganz offenbar wollte Marie auch lieber alleine weiterwippen :) (Nagut, das andere Mädchen hat ihren Irrtum schnell bemerkt und kam leider wieder, aber immerhin hat Marie eine ganz schöne geistige Leistung vollbracht, indem sie sich überlegen musste, was das Mädchen tun würde, wenn sie so täte, als wolle sie mit ihr rutschen. Möglich ist aber auch, dass Marie das alles nicht geplant hatte, sondern einfach selbst nur nicht schnell genug von der Wippe kam, als sie zur Rutsche wollte, und dann, als das Mädchen weg war, erstaunt feststellte, dass es gut so war ;))

Neben Maries süßer Anhänglichkeit ist momentan besonders ihre rasante Sprachentwicklung hervorstechend. Insbesondere Namen, die ja auf dem Spieplatz dauernd zu hören sind, spricht sie gerne nach: "Leo-ie, Jona [than], Marie [ein anderes Mädchen, das wirklich so heißt ;)], Mia..." und auch ihren eigenen Namen kann sie sagen, wenn auch noch nicht auf "wie-heißt-du-Befehl". Und meinen ;) In der Not - sie will in die Babyschaukel gesetzt werden - brüllt sie mich allerdings noch immer mit "Mama!" herbei. Die erste Zwei-Wort-Äußerung, die ich von ihr gehört habe, war: "Da gehen!". Und ansonsten plappert sie eben alles nach, was sie so hört, verwendet aber auch viele Wörter ihrem Sinn entsprechend.

20 September 2006

Zwei unkommentierte Episoden

Auf dem Nachhauseweg.
Clara: "Kann ich dich auch Mama nennen?"
Ich: "Oh Clara, ich denke, das würde deine Mama sicher traurig machen, wenn du das machen würdest, sie ist doch schon deine Mama."
Clara: "Aber ich würde es ja nur jetzt machen, und nicht, wenn Mama wieder dabei ist."
Ich: "Aber außerdem stimmt es doch auch gar nicht."
Clara: "Aber Mama hat so wenig Zeit für mich."

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Das Abendbrot ist fertig. Clara muss noch ins Badezimmer und bleibt dort auch länger. Chris darf schon anfangen zu essen. Ich sitze am Tisch neben ihm. Er widmet sich seiner ersten Brothälfte. Und isst. Und trinkt. Und kaut. Und trinkt. Die zweite Brothälfte. Erstmal die Wurst runteressen. Und dann das Brot. Und er trinkt. Und: er schweigt! Dieses Kind ist trotz großer Auswahl wohl das einzige mir bekannte, das schweigend, völlig absorbiert in die Tätigkeit und geistig offenbar auch sehr beschäftigt, essen kann, und zwar minutenlang, so lange man eben für eine ganze Scheibe Graubrot braucht. Wahnsinn. Zwar ist er normalerweise beim Essen immer recht still (bis auf einige Kaspereinlagen), da aber Clara die ganze Zeit beim Essen redet, geht die Stille seinerseits irgendwie unter. Heute aber bin ich also in den Genuss eines tonlosen Abendmahls gekommen. Erst bei den Gurken platzte es dann plötzlichst aus ihm heraus: "Wenn Popeye Spinat isst, kriegt er sooolche dicken Arme!" :D

19 September 2006

Bildbetrachtung

So hieß es doch früher im Schul-Kunstunterricht, wenn ein Werk irgendeines mehr oder minder berühmten Malers nach Strich und Faden zerpflückt wurde, oder? Jedenfalls blüht einer Zeichnung von Chris, die er mir heute vermacht hat, jetzt eine solche. Hier also erstmal das Bild:



Alles fing so an, dass ich ihm eine Ente und Wasser vormalen sollte, damit er sie ausmalen kann. Nachdem das erledigt war, fügte er von selbst die Sonne - und sehr konzentriert ihre Strahlen - hinzu. Schließlich meinte er: "Jetzt der Himmel, der geht doch leicht!" Wider Erwarten griff er dann aber nicht nach dem blauen Stift, sondern nahm sich den Bleistift, mit dem ich vorgemalt hatte - und zeichnete die dreiteilige Form hinter der Ente ein und malte sie dann blau aus. Währenddessen fragte ich nochmal nach: "Das ist der Himmel?" - Chris: "Ja." - Ich (wollte ihn wirklich nicht kritisieren, war nur unbändig neugierig): "Hmmm, und was ist da neben den Formen, also zwischen den blauen Formen und der Ente?" - Chris reagierte sichtlich verunsichert, so, als würde er nun selbst sehen, was an dem Himmel seltsam war. Dann sagte er tatsächlich: "Nein, das ist kein Himmel, das sind zwei Wasserfälle!". Nachdem er das für sich geklärt hatte, fügte er rundum die Formen gelben Sand, Eimerchen und Schaufel hinzu.

Und jetzt meine Deutung (wieso interpretiert man in der Schule eigentlich keine Kinderzeichnungen? Das hätte mich viel mehr interessiert als den angeblich großen Künstlern irgendwelche wirren Intentionen anzudichten.): Chris' Malschemata befinden sich im Übergang vom kindergartenkindtypischen Streifenbild zum Horizontbild der späteren Kindheit. Als Streifenbild bezeichnet man Zeichnungen mit einer charakteristischen Boden/Gras- und einer Himmelslinie, Erde und Himmel treffen sich also nicht am Horizont. Erst allmählich entwickelt das Kind eine perspektivischere Ansicht auf seinen Zeichnungen, die mit sich nähernden Himmel- und Bodenandeutungen beginnen. Offenbar wird Chris langsam deutlich, dass Himmel und Erde nicht wirklich derart auseinanderklaffen, also versucht er, seine Sicht der Welt realistischer darzustellen, ist hierbei aber noch unsicher, wie sein Versuch, den Himmel irgendwie "abzustecken" zeigt. Es war wirklich einmalig, Chris' Geist an der Aufgabe arbeiten zu sehen, zu beobachten, wie sich bei ihm innerlich ein Widerspruch zu bisher für "wahr" gehaltene Schemata und Sichtweisen auftat. Letztendlich ist dieser Zustand der inneren Widersprüchlichkeit nichts anderes als der Motor der Entwicklung (vgl. Piagets Äquilibrationsprinzip).

16 September 2006

Neuer Buggy, neues Glück

So wie sich der Himmel heute zeigt, habe ich wohl den letzten Sommertag des Jahres 2006 mit Céline auf dem Spielplatz und am See verbracht. Total off-topic, aber einfach unglaublich, wie makellos blau so ein Mitte-September-Himmel bei sommerlichen Temperaturen noch sein kann:



Die Gelegenheit, diesen ausführlich zu betrachten, bekam ich während Célines unverhofft langem Mittagsschlaf von über einer Stunde. Entweder der neue Buggy ist sehr viel bequemer als der alte - und so sieht er zumindest aus - oder die vorhergehende Spieplatz-Aktion hat sie total erschöpft. Davon ist wohl auszugehen, denn Céline hat sich dort zu meiner Überraschung absolut verausgabt. Als ich sie dort aus dem Buggy nahm, erstmal auf den Schoß und dann in den Sand setzte, machte sie noch keine Anstalten, sich am Kleinkinder-Treiben an den Geräten beteiligen zu wollen. Einige Minuten wühlte sie nur stumm etwas im Sand herum, schaute den anderen Kindern zu und blieb ansonsten inaktiv. Als ich gerade überlegte, sie auf dem Arm etwas näher zu den Spielgeräten zu tragen, um ihre Lust daran zu wecken, kreischte sie plötzlich los und krabbelte mit einem Affentempo auf das Klettergerüst zu! Ich war erstmal perplex und noch gar nicht in ihrer greifbaren Nähe angelangt, da kletterte sie schon geschickt die Treppe zum Gerüst hoch. Das hatte ich von ihr noch nicht gesehen und auch nicht erwartet, dass sie es schon so gut kann. Ich musste dann natürlich hinterher, da dieses Gerüst leider so gebaut ist, dass links und rechts von dem etwa 1,50m hohen Gang zwar Geländer angebracht sind, diese aber nur auf einer Höhe, so dass das Kleinkind sich prima daran hochziehen, anschließend aber auch ebenso prima drunterdurch rutschen und tief fallen kann :( Ich weiß nicht, ob ich mein eigenes Kind dort alleine krabbeln ließe, bei den mir anvertrauten Kindern ist mir sowas jedenfalls unmöglich. Also krieche ich hinterher. Oben hat Céline erstmal ein anderes kleines Mädchen, vielleicht 1,5 Jahre alt und schon laufend, getroffen. Dieses Mädchen hat ihr ausdauernd immer wieder den Nuckel aus dem Mund gezogen, was Céline erst zum Staunen und dann zum Weinen brachte. Sie selbst hat allerdings auch ganz gerne dem Mädchen ziemlich unsanft ins Gesicht gepatscht. Schließlich hat sich Céline umgewendet und ist Richtung Rutsche gekrabbelt. Diese ist extrabreit, so dass wir nebeneinander rutschen konnten. Céline war hellauf begeistert, quiekte und wollte sofort nochmal. Zu diesem Zweck wollte sie die Rutsche gleich wieder von unten besteigen, was natürlich ohne Hilfe nicht gelang. Sie war aber ungeheuer ausdauernd und geriet richtig in Ekstase beim Draufhauen, Beklettern und immer wieder Runterpurzeln der Rutsche. Manchmal habe ich sie auf dem Bauch liegend bis oben geschoben, so das sie dann auf dem Bauch rückwärts alleine wieder runterrutschen konnte. Sie konnte überhaupt nicht genug davon bekommen! Kein Wunder also, dass sie später wie ein Stein schlafen musste :) Auch mit der neben der Treppe gegebenen Klettermöglichkeit aus roten geknüpften Seilen hatte Céline noch ihren Spaß. Sie kommt da zwar nur auf die erste Stufe und fällt dann durch die Löcher, findet aber die vielen Seile zum Hochziehen und Drüberpurzeln einfach prima. Und das alles, obwohl sie noch gar nicht laufen kann! Ziemlich fit, die Kleine!

Oft nimmt man ja Kleinkinder in Célines Alter hauptsächlich über ihre sich rasch entwickelnde Motorik wahr, daher will ich nun zum Ausgleich auch mal auf ihre geistigen Fähigkeiten eingehen. Ihre große Aufmerksamkeit und geistige "Wachheit" hat Céline nämlich gestern demonstriert, als ich mich gerade in der Wohnung neben sie gesetzt hatte und mit ihrer Mutter sprach. Céline schaute mich unentwegt an, besonders meine Haarsträhnen, die sich rechts aus der Haarklammer gelöst hatten. Céline blickte von dort weiter nach rechts, krabbelte aufgeregt rechts an mir vorbei (ich dachte, sie hat neben mir irgendwas Interessantes entdeckt) und direkt wieder zurück, als ich mich ebenfalls drehte. Denn: sie war interessiert daran, wo meine restlichen Haare abgeblieben sind! Schließlich krabbelte sie auf meine Knie ud patschte etwas grob an meine rechte Wange, damit ich meinen Kopf drehe und sie die Haarspange inspizieren konnte. Wann immer ich sie wieder ansah, drehte sie meinen Kopf wieder weg und staunte über dieses Ding an meinem Kopf, das meine Haare verschluckt hat :) Wahnsinn, dieser Forscherdrang!

14 September 2006

Marie der Wort-Schatz

Ist das nicht ein Wetterchen??? Ich war einfach nur froh, einen so schönen Spätsommertag (Spätspätsommertag) aus gutem Grund im Freien verbringen zu können - mit Mariechen auf ihrem Spielplatz, wo sie schon bekannt ist wie ein bunter Hund :) Zwei Mütter haben mich unabhängig voneinander angesprochen, ob das nicht die Marie sei. Die eine kannte sie aus der Krabbelgruppe, die andere hatte Marie offenbar mit einer Frau schon einmal auf dem Spielplatz getroffen - ihre Mama war's aber nicht, wie die mir im Nachhinein erzählte. Sie konnte sich auch keinen Reim drauf machen. Naja, vielleicht hatte die Frau ja mich schonmal mit Marie gesehen und hat nun nur Marie wiedererkannt.
Das Erzählenswerteste an diesem Nachmittag betrifft besonders Maries boomende Sprachfähigkeiten. Dass wir auf dem Spielplatz gebuddelt, geschaukelt, geklettert und gelacht haben, versteht sich ja sowieso von selbst, aber in den zwei Wochen, die ich Marie nicht gesehen habe, hat sie sprachlich schon wieder eine solche Entwicklung durchgemacht, dass es total spannend zu beobachten ist. Sie quasselt mir jetzt alles nach, egal, um was es geht und ob es ein für sie sinnvoll zu gebrauchendes Wort ist. Das beste ist, dass sie endlich "Ja" sagt, nicht mehr nur "Nein" :) Endlich kann man sich sicher sein, dass man eine fehlende Verneinung nicht möglicherweise nur fälschlicherweise als Zustimmung deutet, endlich bekommt man ein begeistertes "JAAA!" zu hören, wenn man fragt, ob man mit mir zum Spieplatz gehen möchte :) Zu schön! Und: sie kann meinen Namen sagen. Zwar ist der wahrscheinlich nur für diejenigen verständlich, die ihn ebenfalls kennen, aber ich finde das einfach klasse, wenn ich auf mich zeige und frage: "Wer ist das?" und dann ein "Ma-i" kommt [naja, ich könnte hier auch ebensogut meinen wirklichen Namen in Maries Sprache verlautschriften, und bliebe wohl trotzdem inkognito ;)]. Allerdings ruft sie mich noch immer "Mama", wenn sie mich für irgendetwas braucht. Sicher versteht sie aber bald, dass "Mama" eigentlich kein Hilferuf ist, obwohl das Wort oft genau diese Funktion erfüllt ;)
Auch sehr niedlich ist zu hören, wie Marie an sie gerichtete lobende Worte (wie lautet die Mehrzahl von "Lob"?) ganz selbstbewusst wiederholt: "Das machst du ja super!" - "Duuper!"; "Prima kannst du klettern!" - "Bima!"; "Toll gemacht!" - "Tollll!" :)
Eine schöne Bestätigung für mich und meinen Umgang mit den Kleinen war auch wieder Maries selbstverständliches Zutrauen und ihre Zuneigung zu mir. Wenn ihr auf dem Spielplatz irgendetwas nicht ganz geheuer ist, wenn die anderen Kinder sie ärgern (ihr z.B. eine ihrer Schaufeln wegnehmen, die sie selbst gerade gar nicht benutzt ;)), oder einfach alles zu viel und sie müde wird, kommt sie sofort zu mir gelaufen, wirft sich in meine Arme und kuschelt sich an meinen Hals wenn ich sie hochnehme. Auch jammert sie seit einiger Zeit, wenn ich abends nach Hause gehe. Immer wieder schön zu erleben, wie die Kinder einen annehmen und auf ihre Weise zeigen, dass sie das Spiel und die Aufmerksamkeit, die ich ihnen widme, genießen können.
Zum Thema "andere Kinder" fällt mir noch ein, dass ich seit Monaten beobachten kann, dass Marie bei relativ nahem Kontakt - also wenn ein Kind in ihrer Nähe steht und sie ansieht - immer ihre Augen zukneift und nur noch durch einen ganz winzigen Spalt herausschaut und dabei vor sich hin grinst. Als ob sie denken würde, dass sie selbst vielleicht auch erstmal lieber vorsichtshalber nur ein bisschen da sein möchte, und wie aus einem Mauseloch die Lage sondieren will ohne gesehen zu werden. Eigentlich schätze ich sie aber nicht als schüchternes Kind ein, eher ist sie ein bisschen kokett, wenn man das in diesem Zusammenhang so sagen kann ;) Mal sehen, wielange das noch so geht.

13 September 2006

Geburtstagsausflug

Clara hat Anfang September ihren 8. Geburtstag gehabt. Heute haben wir ihn zusammen nachgefeiert. Ich habe Clara und Chris nach dem Kindergarten und der Schule mit zu mir nach Hause genommen (natürlich war alles mit den Eltern abgesprochen). Die Busfahrt bestand leider aus zweimaligem Umsteigen, aber das hat den beiden wenig ausgemacht, war doch der letzte Bus, den wir nehmen mussten, ein "Doppeldecker". Natürlich mussten wir oben und ganz vorne an der Frontscheibe sitzen, obwohl es nur noch drei Stationen waren. Aber in der Gegend, wo die beiden wohnen, fahren diese Busse nicht, und so wurde selbst die Fahrt zu einem kleinen Erlebnis :). Bei mir angekommen, haben sich Clara und Chris erstmal in meiner Wohnung umgesehen. Dann hat Clara ihr Geschenk ausgepackt: ein Kegelset für Kinder. Das hatte sie sich immer brennend gewünscht, wenn wir an einem Spielzeugladen vorbeikamen, der so ein Set ausgestellt hatte. Als ich es dann anderswo - im Sonderangebot ;) - sah, hatte ich sofort das perfekte Geschenk für Clara. Ich habe ihr dann noch eine Anleitung mit verschiedenen Kegelspielen aus dem Internet gemacht, die auch für Kinder leicht nachzuvollziehen sind. Sie hat sich auch gefreut, aber Chris war fast noch begeisterter :)
Anschließend sind wir mit Picknicktasche bewaffnet zum Ententeich gegenüber gegangen, haben uns bei strahlendem Sonnenschein auf die Wiese gesetzt, Geburtstagskuchen und Kakao nach der langen Busreise richtig genossen und sind schließlich zum nebenan gelegenem Abenteuerspielplatz rübergewechselt. Enorm voll war es dort, wie immer, aber Chris hat das nicht viel ausgemacht. Clara hing allerdings mehr an mir und wollte alles nur mit mir zusammen machen. Nachdem wir dann auch noch den kleinen Lukas mit seiner Mama getroffen haben, hatte ich dann also zwei Kinder, die nicht von meiner Seite wichen ;). Lukas hat sich so gefreut, mich zu sehen, aber ich konnte und wollte ihm nicht zu viel Aufmerksamkeit widmen, denn schließlich sollte es Claras Tag sein. Trotzdem lief er weiter hinter mir her und nervte damit seine Mutter ("Wo ist Malin? ... Nochmal hingehen!"), bis er am Ende sogar am Ausgang auf uns warten wollte, um mir noch Tschüß zu sagen. Echt drollig :)
Nach einem Stündchen hat es uns dann auch gereicht mit dem Spielplatz, und wir sind nach einem Abstecher zum Teich, auf dem ein für Chris sehr interessantes ferngesteuertes Motorboot knatterte, zurück über die Straße in meine Wohnung marschiert. Nach ein bisschen Umsehen forderte Chris entschieden: "Ich will was machen!", und daher haben wir noch etwas geknetet. Dabei ist Chris im übrigen wirklich sehr kreativ. So hat er heute z.B. ganz von selbst und ohne Anleitung richtige Blumen aus Stiel, Blättern und Blüte in den passenden Farben fabriziert. Ich war echt beeindruckt! Als wir die Knete verbaut hatten, waren die HotDogs fertig, die die beiden recht gierig verschlungen haben. Geschmacksvolltreffer! Danach haben sie sich noch mit meinen beiden großen Gymnastikbällen amüsiert, und das Kegelspiel haben wir auch gleich noch eingeweiht. Auch da konnte Chris punkten - er trifft weitaus besser als Clara und hat auch mich besiegt!
Schließlich wurden die beiden von ihrer Mama abgeholt. Ich habe den Eindruck, dass der kleine Sonderausflug ihnen gefallen hat. Als Erinnerung werde ich ihnen bald Fotocollagen basteln (habe sie heute die ganze Zeit mit der Kamera verfolgt ;)), aber jetzt bin auch erstmal richtig geschafft *gähn*. Ich hoffe, der Eintrag hier ist stilistisch trotz Müdigkeit noch vertretbar gelungen :)

P.S.: Übrigens unglaublich, wie voll meine kleine Wohnung mit zwei Kindern plötzlich wirkt! Man muss die Augen auch dauernd überall haben, damit nichts zu Bruch geht oder von den Schränken gehauen wird - nicht aus böser Absicht oder Ungehorsam, sondern einfach, weil es eng wird und man die als Kind dringend nötige Bewegungsfreiheit nicht hat. Wir Erwachsene können uns ja meistens ziemlich gut koordiniert bewegen und den Grad der Raumgreifung unserer Bewegungen abschätzen, aber Kindern gelingt das in neuer Umgebung noch nicht so gut. Genügend große Wohnungen sind also wirklich eine wichtige Voraussetzung für Nachwuchs ;)

12 September 2006

Montag

Nachtrag für gestern: wieder Emma von der Kita abgeholt, diesmal ja erst um 15 Uhr. Sie hat zwar etwas fertig ausgesehen als ich ankam, war aber schnell wieder guter Dinge. Bei tollem Restsommerwetter waren wir fast 2 Stunden auf dem Spielplatz - ich war total erstaunt, dass sie es nach dem Trubel in der Kita dort noch so lange ausgehalten hat, obwohl sehr viele Kinder da waren. Jedenfalls hat sie keinen Heimgang gefordert und schien sich auch gut ohne mich zu vergnügen. Zwar hat sie auch viel den anderen Kindern zugeschaut, aber war auch ab und an aktiv. Sogar freiwillig dazugesetzt hat sie sich zu zwei Kindern, von denen sie einem zuvor ihren Namen verraten hatte und auf meinen Vorschlag hin auch deren Namen erfragt hatte. Direkt scheu ist sie also eigentlich nicht. Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen jenem, wohl etwas älteren, Kind und Emma beim "Sandkuchen backen":
Kind: "Hier, willst Du mal den Kuchen probieren?"
Emma [zögert ziemlich lange, dann schließlich doch noch leise]: "....hm, ja."
Kind: "Ja, mach mal mit dem Finger - so!"
Emma: "Aber Sand kann man doch nicht essen!"
Kind: "Du sollst ja auch nur so TUN!"
Ich habe keine Ahnung, warum Emma es für nötig hielt, das andere Mädchen darüber zu unterrichten, dass man Sand nicht essen kann. Denn wenn ich mit Emma Kuchenbacken spiele, tun wir natürlich auch beide immer so, als ob wir den essen würden, und sie weiß das auch. Hat sie also vermutet, das andere Kind könnte von ihr wirklich erwarten, den Sand zu essen? Hat sie gedacht, das Kind wüsste vielleicht nicht, dass man das nicht machen kann? Wollte sie auf "Nummer Sicher" gehen, um nicht komisch zu wirken, wenn sie den Sand nicht isst???

Zuhause angekommen, wartete schon der Papa mit Emmas Brüderchen Paul auf uns. Da Paul aber sowieso noch nicht mit mir alleine sein will, war es ja egal, dass wir erst so spät kamen, der Papa musste ja ohnehin daheim bleiben. Mir hatte aber auch keiner gesagt, dass er da sein würde. Naja, gut war's für mich dennoch, denn Emma hat schließlich noch eine ziemliche Sauerei im Badezimmer bei der Töpfchen-Benutzung (oder auch nicht...) produziert, auf deren Beseitigung ich gut verzichten konnte ;) Habe mich derweil (während der Reinigung durch Emmas Papa) mit Paul befasst, der zwar kurze Zeit ganz interessiert an meinen Spielchen mit ihm ist, dann aber wieder verzweifelt nach Papa Ausschau hält. Aber ab und zu werde ich schonmal angelächelt :) Mit der Eingewöhnung bei seiner Tagesmutter klappt es schon etwas besser, so dass er sich sicher bald der nächsten Herausforderung - mir ;) - stellen kann.

Am Ende sollte ich Emmas Meinung nach wiedermal auf keinen Fall nach Hause gehen :) Dafür kriege ich jetzt immer, seit wir uns so regelmäßig sehen, einen Abschiedskuss ("Muss Malin noch ein Küsschen geben!"), aber was für einen feuchten! Emma wird nächsten Monat drei, aber sie sabbert noch immer wie mit einem Jahr. Es tropft ständig aus ihr raus, und immer ist sie feucht um den Mund. Ich werde mal googlen müssen, das interessiert mich mal, ob das noch im normalen Rahmen ist. Ein mundmotorisches Problem kann es eigentlich kaum sein, denn ihre Aussprache ist altersgemäß. Kennt sich jemand damit aus?

09 September 2006

*aua*

So ist das, wenn man sich mal auf etwas ganz besonders freut: es kommt was Dummes dazwischen. Aufgrund dieser Gesetzmäßigkeit konnte ich leider den langersehnten ersten Tag nach 1 Monat Pause mit Céline gar nicht richtig genießen, denn mein Magen hatte etwas dagegen und hielt es für nötig, die ganze Zeit zu schmerzen. Habe mich wirklich darüber geärgert, denn ansonsten wären die Stunden mit Céline sehr schön gewesen. Das Wetter spielte nocheinmal mit, so dass wir wie gewohnt in unseren Park am See gehen konnten (wobei das Gehen für mich besonders unangenehm war). Und noch viel wichtiger: Céline hatte keinerlei Problem mit mir! Zwar hat sie mich nicht direkt angestrahlt, als ich zur Tür reinkam, aber nach einigen Minuten des wilden Drumrumkrabbelns ist sie dann auf meine Knie gekrochen gekommen und war auch sehr einverstanden, mit mir spazieren zu gehen. Optisch hat sie sich nicht sehr verändert in dem Monat, noch immer kaum Haare ;) und klein und zart ist sie auch noch. Aber sie steht viel sicherer und aufrechter und geht - laut ihrer Mama - auch an Möbeln entlang. Mir hat sie dieses Kunststück allerdings nicht gezeigt. Und ich glaube, sie fängt früh mit dem Sprechen an, denn als ich sie nach ihrem Schläfchen auf einer Parkbank gefüttert habe, lief ein Hund vorbei und Céline kreischte mehrmals in den höchsten Tönen "wauwauwauwauwau". Das kann kein Zufall sein (wie noch vor einigen Wochen etwa, als ebenfalls ein Hund vorbeiging. Damals hat sie aber nur einmal "wau" gesagt und ich denke, das war noch nicht auf den Hund bezogen).
Neu ist auch, dass sie nun im Buggy transportiert wird :) Was recht praktisch ist bezüglich des Hauseingangs, aber für sie wohl doch etwas unbequemer, denn auf dem langen Rückweg wurde sie schon ziemlich ungeduldig und zappelig.
Des weiteren wird jetzt nachmittags nur noch eine halbe Stunde geschlafen, und das auch nur mit Mühe. Ich finde, sie sieht immer sooo müde aus nach einer Weile, deshalb versuche ich sie dann im Buggy (bzw. früher Wagen) in die Waagerechte zu bringen, aber das missfällt ihr ziemlich und gibt erstmal Meckerei. Wenn es sich gar nicht beruhigt, nehme ich sie nochmal zum Toben raus, und danach summt sie sich dann meist in den Schlaf vor lauter Mattigkeit. Mal sehen, wie lange das noch klappt. Eigentlich brauchen so Kleine meiner Meinung nach schon noch ihren Mittagsschlaf, gerade wenn alles um sie herum so aufregend neu ist. Jetzt geht Céline nämlich auch gerne auf den Spielplatz (nun habe ich also endgültig keinen Tagsüber-Teilzeitmini mehr, der mir Sand in den Schuhen, Socken und zwischen den Zehen erspart). Die Aktivitäten der anderen Kinder bringen sie schon alleine vom Zugucken zum Kreischen, und selbst schaukelt sie vor allem begeistert in der Babyschaukel. Sand mag sie auch ganz gerne, aber weniger im Zusammenhang mit Eimer und Förmchen, als zum Raussammeln von Kleinstteilen - es ist immer drauf zu achten, dass sie beim Sandeln ihren Schnuller im Mund hat :).
Ich denke, das waren erstmal alle News. Nächste Woche werde ich ja hoffentlich wieder Zeit - diesmal im gesunden Zustand - mit Céline verbringen können. Übrigens will ich auf jeden Fall auch einen Babysitter, wenn ich mal ein eigenes Kind habe! An solchen Tagen wie gestern kann ich mir gar nicht vorstellen, den gesamten Tag mit Kleinkind überstehen zu können, rein vom körperlichen Zustand her. Die 4 Stunden mit Céline waren schon eine echte Herausforderung, und ich war froh, als ich alleine Zuhause im Bett war! Wie machen andere (Mütter) das, wenn sie selbst krank sind?

06 September 2006

Kindermarathon

Obwohl ich den ganzen Tag mit wechselnden Teilzeit-Minis unterwegs war, fällt mir gerade nicht so viel intereessanter Blog-Inhalt ein... also liefere ich erstmal einen Tatsachenbericht ;)
Zunächst habe ich Emma um halb eins aus der Kita abgeholt. Wieder stand gleich Zähneputzen auf dem Programm (ich frage mich, wann die anderen Kinder das tun, denn das Badezimmer war wieder leer), anziehen und ab auf den Spielplatz. Dort befand sich noch ein weiteres Kind, vielleicht etwas über 2 Jahre alt. Solange andere Kinder Emma in Ruhe lassen, lässt sie sich nicht weiter von deren Anwesenheit stören; sobald sie aber auch nur angesprochen wird oder ein Kind es wagt, in ihrer unmittelbaren Nähe zu spielen oder sie gar aufzufordern, ein bestimmtes Spielgerät frei zu machen. wird Emma schnell unleidlich. Da sie es familiär bedingt gewohnt ist, dass meistens kampflos getan wird, was sie möchte, bekomme ich in solchen Situationen von ihr dann entschiedene Sätze zu hören wie "Wir gehen jetzt!". Soso! Nunja, vielleicht sollte ich demnächst ihre soziale Entwicklung mal etwas fördern und ihr nicht gestatten, aus sozialen Situationen einfach zu flüchten. Heute war der Auslöser jedenfalls das besagte andere Kind, das - zwar in einer fremden Sprache, aber doch unmissverständlich - forderte, genau jenes Wipppferd zu besetzen, auf dem Emma gerade saß. Emma witterte die Gefahr, kreischte noch kurz "Nei-iiin!", starrte das andere Kind einige Sekunden bewegungslos an, welches ebenfalls nichts mehr sagte oder tat, und - stieg dann einfach vom Pferd (und forderte danach den Heimweg an)! Ich frage mich wirklich, was in diesen Sekunden in ihrem Kopf vorging. Ganz offensichtlich wollte sie das Pferd nicht wirklich frei machen, aber obwohl das andere Kind keine aggressiven Absichten erkennen lassen hat, hat Emma den Rückzug angetreten. Zu wenig Selbstbewusstsein? Angst vor Konsequenzen? Fehlender Handlungsplan? Wirklich gut, dass sie nun im Kindergarten sicherlich reichlich Gelegenheit bekommt, mit solchen Situationen umzugehen zu lernen!
Ebenso wie soziales Verhalten gehört auch die grobmotorische Betätigung nicht zu Emmas Stärken, die feinmotorisch und intellektuell wirklich weit entwickelt ist. Sie ist immer schon ängstlich gewesen, was klettern, Höhe, Bewegung etc. angeht. Heute hat sie sich aber getraut, eine senkrechte Leiter zu erklimmen (was sie vorgestern ja noch verweigert hat). Sie hat aus eigenem Antrieb einen Fuß auf die erste Sprosse gesetzt, sich zu mir umgewendet und mich fragend angesehen. Ich habe sie ermutigend und nickend angelächelt und sie hat den anderen Fuß auch auf die Sprosse gestellt. Weiter wollte sie dann allerdings nicht - als hätte sie Angst vor der eigenen Courage, ist sie wieder abgestiegen. Da ich ihr ein motorisches Erfolgserlebnis verschaffen wollte, bin ich zu ihr gegangen und habe gefragt, ob ich mich hinter sie stellen soll, wenn sie es nochmal probiert. Die Idee fand sie gut und siehe da: mit meiner sichernden Hand im Rücken (oder eher beruhigenden, denn halten können hätte diese Hand sie im Falle eines Falles nicht) hat sie es bis oben geschafft und war stolz wie Oskar! Das ganze hat sie dann noch einige Male wiederholt und wurde zunehmend sicherer. Ein schöner Moment!
Weiter im Bericht: auf dem Nachhauseweg verlangte Emma im Buggy: "Ich will liegen!". Also das Rückenteil runtergeklappt und einen Umweg nach Hause gelaufen, in der Hoffnung, dass sie einschläft (wie früher im Kinderwagen immer sofort ;)). Obwohl sie sehr müde vom Kita-Tag war, hat es damit aber nicht geklappt. Das Stündchen zu Hause waren wir dann nicht allein, da die Putzfrau gerade Löcher in Blusen bügelte ;) Wir haben uns aber nicht stören lassen und gespielt, bis ihre Mama mit Paul nach Hause kam und mir mitteilte, dass ich morgen Emma wahrscheinlich nicht mittags abholen werde müssen, weil geplant sei, sie für den Nachmittag erstmals auch in der Kita zu lassen. Ich bin sehr gespannt, ob Emma sich damit einverstanden erklärt morgen!
Von Emmas Zuhause aus bin ich direkt weitergefahren zu Schule und Kita von Clara und Chris. Die beiden waren auch wieder unkompliziert auf dem Heimweg und Zuhause (im Bus wieder ein Beitrag von Clara zum Thema "Bedeutung von Äußerlichkeiten in der mittleren Kindheit": "Wenn ich groß bin, will ich so sein wie du - schön, groß, schlank." *supergrins* Ich hoffe ja, mein "Sein" definiert sich nicht nur durch sichtbare Attribute!
Die ganze Zeit Zuhause ging damit vorbei, dass Clara mir Cluedo beigebracht hat (und gewonnen hat), während Chris sich ganz brav alleine beschäftigte ohne zu quengeln. Nach dem Abendbrot hatten wir dann aber auch noch Zeit, mit seiner Carrerrabahn mitzuspielen, da die Eltern heute später als gewöhnlich kamen. Und dann war ich froh, mich nach dem Kindertag endlich auf meinen Heimweg machen zu dürfen :)

P.S.: Nachtrag Donnerstag: Emma bleibt heute tatsächlich freiwillig (und wie bereits angeklungen, würde die Mutter sie nie gegen Emmas Willen länger dort lassen) über Mittag in der Kita! Habe ich mir doch gedacht, dass die ganze Kita-Sache für Emma nicht so schlimm ist!

05 September 2006

Glänzendes Ergebnis

Clara hat bei einem (Ausmal-)Wettbewerb den dritten Platz belegt und Glitzerknete gewonnen. Nachdem sie mir zunächst alle ihre Geburtstagsgeschenke zeigen musste - sie wurde am Wochenende 8 Jahre alt - haben wir die tolle Knete eingeweiht. Die ist "extra-weich" und kann schwimmen - warum auch immer... Mich persönlich würde mehr interessieren, ob sie auch auswaschbar ist, denn der grüne Knetepunkt macht sich nicht so richtig gut auf meiner weißen Hose :(
Nunja, jedenfalls waren wir äußerst kreativ und haben zu dritt die komplette Knete verbaut. Sogar Chris kriegt inzwischen richtig tolle Dinge hin. Als ich das letzte Mal mit ihm knetete, hatte er im wesentlichen alle Farben durcheinandergematscht und zu einem unansehnlichen graubraunen "Felsen" zusammengefügt. Heute hat Chris aber schon eine schöne Schlange mit Augen, Zunge und Ohren (?!) erschaffen, einen bunten Teppich ("Garten") mit kugelrunden Steinen und eine gelbe Mini-Ente auf dem Teich, die wirklich realistisch aussah, bis Chris Augen in der Größe von Ohrenschützern anfügte :D
Clara und ich waren ebenfalls fleißig und haben zum Thema Garten und Südpol gearbeitet.

Von links nach rechts:
Birke (es gab keine braune Knete, also musste ein Baum mit weißem Stamm her *g*) von Clara mit Rabe obenauf von mir, Schlange von Clara, "Garten" mit Steinen von Chris, Schnecke, Blume und Pilz von mir, Schmetterling von Clara, zwei Schlangen von Chris, Marienkäfer von Clara, Teich mit Ente von Chris (leider überbelichtet, also keine Ohrenschützer sichtbar ;)), Fisch von Clara, Pinguin von mir und einer von Clara.

04 September 2006

Abholservice

Heute habe ich meinen "Kindergarten-Abholservice" auf Emma ausgeweitet. Sie geht seit Ende August in die Kita, und seit heute arbeitet ihre Mutter auch wieder. Also hole ich Emma ab jetzt montags immer ab, normalerweise erst um 16 Uhr, bisher bleibt sie aber nur bis mittags in der Kita, so dass ich heute schon pünktlich nach dem Mittagessen um halb 1 zum Zähneputzen in der Kita parat stehen musste. Das erste, was ich von Emma gehört habe, war ein meckeriger Tonfall gepaart mit einer Schmollippe. Gefragt nach dem Grund ihres Unbehagens wurde mir mitgeteilt, dass sich irgendwo gar keine "Bewachsenen" befänden. Klar, dass ich das erstmal nicht kapiert habe ;) Nach geduldiger Wiederholung der Beschwerde seitens Emma ging mir aber ein Licht auf: es gefiel ihr nicht, dass zum Zähneputzen kein Erwachsener mit im Bad war. Das finde ich allerdings auch etwas seltsam. ALso haben wir noch schnell ihre Zähne gemeinsam einsam im Bad geputzt. Naja, komplett allein waren wir nicht; aus einem der Toilettenabteile kam schließlich ein etwa Vierjähriger, drehte mir den nackten Po zu und wollte wissen, ob da noch "K...a" dran sei :D
Auf dem Heimweg, Emma hatte es sich im Buggy bequem gemacht, habe ich sie mal ein bisschen gelöchert, wie ihr das denn nun in der Kita gefalle. Ich höre ja immer Schauergeschichten von ihrer Mama, von wegen Heulen und so. Auf mich hat Emma allerdings keinen allzu unglücklichen Eindruck gemacht. Sie gab dann auch zu, sie fände es "schöön" in der Kita. "Aber manchmal ich auch weine." - Wenn Mama weggeht?" - "Jaha...aber nich' bei Papa! Wenn Papa geht, ich nich' weine!" Einen Grund für diesen Unterschied konnte Emma mir aber natürlich nicht nennen. Ihr wird das auch nicht so bewusst sein, aber ich vermute das Trennungsproblem zu einem erheblichen Teil auf seiten der Mutter ;) Diese scheint nichts anderes von Emma zu erwarten, als dass sie weinen muss, wenn sie weggeht. Ihr Papa hingegen möchte eher fördern, dass Emma sich nicht "anstellt", und ich glaube sogar, er hat in diesem Fall Recht. Für Emma ist der Kitaaufenthalt nur insofern neu, als dass es dort viele Kinder und neue Erwachsene gibt; die lange Trennung von den Eltern hingegen ist sie bereits von ihren Jahren bei der Tagesmutter gewohnt. Auch bei mir hat sie von Anfang an überhaupt gar kein Problem gehabt, wenn ihre Mama wegging. Ich denke, sie könnte sich inzwischen auch in der Kita ohne Tränen trennen für die 4 Stunden, und kann es ja offenbar auch bei Papa. Aber vielleicht braucht Mama den Abschiedsschmerz noch ein bisschen.... ;)
Wir beiden jedenfalls hatten dann noch viel Spaß. Sie hatte sich auch schon wochenlang darauf gefreut, dass ich sie abhole ("Emma, nächste Woche hole ich dich dann ja auch aus der Kita ab!" - Emma ganz ernsthaft: "Jaa, ich mich schon freu!") und viele Stunden mit ihr alleine - ohne Baby Paul - verbringe. Also waren wir erstmal auf dem Spielplatz. Emma ist ja motorisch nie besonders begeistert gewesen, aber inzwischen kann auch sie sicher Leitern hochklettern, rutschen und ganz hoch schaukeln. Ich erinnere mich noch an ziemlich genau vor einem Jahr, als wir auf demselben Spielplatz waren, ich sie mit hoch genommen habe in das Häuschen, aus dem die Rutsche hinausgeht. Kaum oben, fing sie an zu jammern "Maaama, hause gehn". Das war ihr eindeutig noch zu unheimlich da oben ;) Nur ganz senkrechte Leitern traut sie sich heute noch nicht hoch.
Nach Hause wollte sie heute zwar auch irgendwann freiwillig, aber unterwegs haben wir noch einen ausgedehnten Zwischenstopp bei den Knallerbsenbüschen einlegen müssen: alle mussten ab und platt gemacht werden! Danach waren wir auch noch in der Sandkiste im Garten, und erst dann endlich zu Hause. Dort wurde mit der Playmobil-Stadt gespielt, die Emma so liebt. Als ich gefragt habe, ob das Playmobil-Baby im grünen Anzug Paul sei, meinte sie, dass das Playmobil-Baby Paul gelb sei - "aber der ist weg!" Sehr bezeichnend!
Mit ihrem kleinen Bruder hat sie nämlich insofern ein Problem, als dass er die dumme Angewohnheit hat, die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zu lenken ;) Emma liebt Paul ohne Zweifel, und rennt immer sofort zu ihm, wenn er schreit, streichelt und küsst ihn - und rennt dann wieder weg, ganz egal, ob er noch lauter brüllt ;) Aber es wurmt sie doch sehr, wenn ich mich auch mal mit Paul beschäftige ("Nein, Malin nich' Paul nehme!"), wie es z.B. heute der Fall war, als er mit seinem Papa von seiner Tagesmutter kam. Dort war er gerade erst ein paar Mal, dementsprechend unwirsch war er drauf. Papa durfte auf keinen Fall den Raum verlassen. Paul kennt mich noch gar nicht, oder nur in Anwesenheit seiner Eltern. Deshalb sollten wir uns heute auch mal ein bisschen vertraut machen, also habe ich versucht, etwas mit ihm zu spielen und mit ihm zu sprechen. War leider fast unmöglich, da Emma augenblicklich in Boykottstellung ging, nur noch laut und nervig war, um auf Teufel komm raus die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Auch wird sie in dieser stürmischen Eifersuchtsstimmung schonmal recht grob zu Paul, wirft sich auf ihn und nimmt ihm ständig alles weg, was er gerade in die Finger bekommt. Ich glaube, in Emmas Anwesenheit werden Paul und ich auf keinen grünen Zweig miteinander kommen :( Naja, aber irgendwann ist er ja sowieso aus der Fremdelphase raus und dann werden wir uns auch entspannter anfreunden können. Im Moment hat er auch gut zu tun mit der Eingewöhnung bei seiner Tagsemutter, die wirklich hart für ihn ist.
Ups, das war lang, aber gab ja auch viel Neues zu erzählen ;) Gleich am Mittwoch hole ich Emma wieder ab, da sie ja wie gesagt noch nicht über Mittag in der Kita bleiben soll. Mal sehen, wann alle Beteiligten *hüstel* bereit sind, Emma bis zum Nachmittag dort zu lassen... Mir soll's auf jeden Fall auch so recht sein, freue mich, Emma endlich regelmäßig zu sehen :)