5 Stunden Baby
Ich muss es einfach mal sagen: ich schaue bewundernd zu allen engagierten Eltern auf, besonders zu den faktisch alleinerziehenden (weil Papa/Mama ganztags arbeitet) oder gar Mehrfacheltern! Ich habe gestern 5 Nachmittagsstunden (gegenüber sonst meist nur 2-3) mit Baby Céline verbracht, wovon sie eine Dreiviertelstunde geschlafen und eine gebrüllt hat ;) Und ich war fertig am Ende - es reichte nur noch zum Fernsehen, auch das Blog musste bis heute warten. Wie machen Eltern das??? Okay, bei älteren Kindern sieht die Sache anders aus, weil man sich da oft als Betreuer viel intensiver mit den Kindern beschäftigt als die Eltern das jeden Tag machen könnten und sich so richtig verausgabt. Aber mit Céline konnte ich ja auch nicht viel mehr machen als ihre Mama, also kein Grund, so ausgepowert zu sein eigentlich ;) Aber Eltern wachsen ja auch in ihre Aufgabe hinein. Erstmal ist das Baby ja noch so klein und schläft viel und wird erst langsam aktiver, wacher, aufmerksamer und anspruchsvoller.
Aber ich will nicht jammern, es war trotzdem total schön mit der Kleinen! Sie ist so ein fröhliches, offenes Kind. Noch immer kein Anzeichen von Fremdeln. Nach dem Wickeln sind wir bei dem tollen Wetter natürlich gleich spazieren gegangen/gefahren. Oft schläft sie schon auf dem Weg zum See ein, diesmal nicht. Auch dort, in der Ruhe der Natur ;), machte sie keine Anstalten dazu, also haben wir uns erstmal etwas auf die Wiese gesetzt und sie hat mir ihre neuesten Kunststückchen vorgeführt: auf den Knien sitzen und krabbeln! Naja, eher hüpfen, denn nachdem die Ärmchen vorwärts gekrabbelt sind, werden beide Beine gleichzeitig in einem Sprung nachgezogen - wie ein kleines Kaninchen :) Das ist natürlich noch sehr anstrengend, und öfter mal plumpst sie dabei auf die Nase. Ist aber hart im Nehmen ;) Danach war sie dann offenbar müde genug für ein kurzes Nickerchen (*PauseaufderBankmach*). Dann folgte das Füttern eines köstlichen Birne-Hafer-Breis, wobei ich froh war, mehrere T-Shirts dabei zu haben und viele Taschentücher. Den Löffel möchte sie sich nämlich am liebsten selbst in den Mund stecken, leider fasst sie ihn aber genau auf der Breiseite an ;) Irgendwann war die Umgebung dann interessanter als der Hunger groß und ich konnte uns reinigen. Céline hat inzwischen mit den Vorbeigehenden geschäkert, ihren Kinderwagen von unten inspiziert, sich an mir hochgezogen um meine Halskette in den Mund zu bekommen und sich den Inhalt meines Tops angesehen *grins* Nach einer Weile wird sie aber außerhalb des Wagens immer knatschig, weil wohl alles noch nicht so klappt wie sie will, also sind wir wieder spazieren gegangen. Schön war für mich, als ein paar Leute von hinten kamen und Céline sie wohl angegerinst hat und die Leute daraufhin näher kamen und sie ansprachen ("na du bist aber freundlich!") - da hat Céline nämlich dann von denen zu mir und zurück geguckt. Ich deute das mal als Form des "social referencing": sich die Reaktion der Bezugsperson auf bestimmte Ereignisse ansehen, um zu entscheiden, ob man dem Neuen vertrauen kann oder sich abwenden sollte. Ich bilde mir nun trotzdem nicht ein, eine Bindungsperson Célines zu sein (denn auf diese wird das social referencing normalerweise ausgerichtet), aber zumindest weiß sie wohl irgendwie, dass ich in den Momenten ihre "Basis" bin.
Um halb 5 dachte ich dann, dass wir uns mal auf den Heimweg machen und dann einfach drinnen die letzte Stunde verbringen. Blöde Idee! Um 5 kaum zu Hause ging das Gemurkel los und steigerte sich in der nächsten Stunde zu einem lauten Wutgeschrei. Ihr Papa war schon zu Hause, aber auch das half nichts. Sie wollte nicht trinken, nicht gewickelt werden, nicht krabbeln, nicht spielen... ich schätze mal, sie war doch recht müde, außerdem hat sie leider auch eine Erkältung, so dass der Schnuller als Beruhigungsmittel ausfiel (kein Atmen durch die Nase möglich). Nachdem der nämlich kurz drin war, war Ruhe, dann kriegte sie keine Luft mehr, öffnete den Mund - und die Wut darüber war ihrem Gebrüll deutlich anzuhören. Und wieder ein ehrfürchtiger Blick zu allen Eltern! Während ich wusste, dass ich um 6 sowieso gehen würde und deshalb relativ gelassen mit dem Theater umgehen konnte, hätte ich mich sicher weitaus hilfloser als Elternteil gefühlt, der sich das anhören und sie rumschleppen muss bis sie einschläft. Wie es aussah, hat sich ihr Vater genauso gefühlt und sich dann spontan ;) entschlossen, wieder mit ihr rauszufahren, als ich gehen musste. Vermutlich ist sie dann im Wagen erschöpft eingeschlafen ...*daumendrück*
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