24 April 2006

Motorische Feinarbeit

Céline und ich hatten heute wieder 4 Stunden lang Gelegenheit, uns ausgiebigst zu "beschnuppern". Und sie macht sich ganz gut! Sie hat mich zwar mit unglaublich riesigen Augen begrüßt, als anstelle ihrer Mama ich nach ihrem Schläfchen in ihr Blickfeld kam, aber sie hat sich nicht darüber beschwert. Aber mir ist bewusst, dass sie noch nicht in der Fremdelphase angekommen ist. Ich denke also, irgendwann in den nächsten Monaten werden wir noch mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Aber im Moment ist ja alles gut :)

Auch beim Füttern habe ich inzwischen den Dreh raus; zunächst hatte ich versucht, dabei alles genauso wie ihre Mama zu machen, aber die große Sauerei, die dabei beim letzten Mal entstanden ist, hat mich es diesmal einfach auf meine eigene Art machen lassen, und das hat prima geklappt.

Als das Spielen auf der Decke langweilig wurde, haben ihre Mama (die die wertvolle "kindfreie" Zeit im Arbeitszimmer verbrachte) und ich beschlossen, dass Céline und ich noch etwas spazieren gehen. Stellt man sich leicht vor: Kind anziehen, Tür auf, Kinderwagen raus und los. Leider nicht in der Stadt, wenn man im fünften Stock ohne Lift wohnt. Ich dachte nicht, dass ein noch so kleines Kind in der Tragetasche so schwer sein kann! Und den Kinderwagen aus der nur um Millimeter breiteren Türöffnung und drei weitere Stufen hinab zu bugsieren, ist motorische Feinarbeit. Auch hier werde ich beim nächsten Mal sehen, ob ich von der Vorgehensweise von Célines Mutter, die den Wagen vorwärts inklusive Baby raus"wirft", abweiche und den Wagen entweder rückwärts rausziehe (wie man es ja auch aus dem Bus macht) oder aber die Tragetasche mit Baby erst dann reinlege, wenn der Wagen sicher auf dem Bürgersteig steht. Mal sehen! Nach dem Spaziergang wieder rein war jedenfalls auch nicht gerade das reine Vergnügen; die schwere Tür lässt sich nur durch Rumhüpfen auf dem Türstopper feststellen und der Wagen muss an einer ganz speziellen Stelle die Treppen hochgehievt werden, um noch durch die Tür zu passen *nerv*. Mal abgeshen von technischen Schwierigkeiten hatten wir einen schönen Spaziergang in Stadtgebiete, die ich zum ersten Mal sah. Musste mich konzentrieren, um mich nicht zu verlaufen ;) Und Céline ist kurzerhand eingepennt von dem schönen Geschaukel. Einmal allerdings hat ein Auto ganz laut und lang gehupt - und Céline hat ihre großen Augen schlagartig bis zum Anschlag aufgerissen... um sie sofort wieder zufallen zu lassen. Erstaunlich, diese Babys!

P.S.: Ganz besonders gefreut hat mich heute die Aussage von Célines Mutter auf meine Nachfrage, wie das für sie war, als ich heute das erste Mal mit ihrem Baby draussen "davongezogen" bin: sie meinte, das war okay für sie, weil sie mir irgendwie ganz schnell richtig vertraut hat! Das höre ich natürlich gerne, weil ich auch wirklich immer alles dafür tue, dieses große Vertrauen, das die Eltern in mich setzen, zu verdienen!