15 Juni 2006

Sand und Meer

Gerade nochmal Glück gehabt mit den Temperaturen! Gestern war es unerträglich heiß und sonnig hier in der Stadt. Heute waren wenigstens die meiste Zeit dünne Wolken. Trotzdem war ich nach dem Nachmittag mit Marie auf dem Spielplatz nass, klebrig und dementsprechend sandig an allen Körperteilen, die einen die Hitze offenzulegen zwingt. Marie wurde auch von Minute zu Minute dreckiger ;) Geschwitzt hat sie ganz offensichtlich auch, aber das hat ihr nicht viel ausgemacht. Komischerweise war der Spielplatz die meiste Zeit ziemlich leergefegt, dabei sind doch noch gar keine Ferien? Ich erinnere mich an letztes Jahr, als ich mit Leon im Sommer jede Woche auf Spielplätzen war und die so gerammelt voll waren, dass wir fast gar nicht mehr an die Geräte dran kamen. Naja, mir soll's natürlich so auch recht sein :)

Als Marie heute in der Babyschaukel saß, hat sie so richtig laut, von ganzem Herzen und aus vollem Hals gelacht - und es war ein bisschen unheimlich: plötzlich konnte ich sehen, wie Marie als Kind nach ihrer Kleinkindzeit aussehen wird! Das hört sich jetzt sicher seltsam an, aber ihr Gesicht hatte einen ganz anderen Ausdruck, gar nicht mehr babyhaft, wie sie sonst ja noch aussieht. Ich kann das auch gar nicht richtig beschreiben, aber ich war ganz fasziniert und wollte sie gleich noch mehr zum Lachen bringen ;)

Ansonsten gibt es nicht viel Neues von Marie zu berichten. Sie ist wie immer zuckersüß gewesen, ihr Wortschatz beläuft sich zur Zeit auf "Hi", "alle", "bwuffbwuff", "Hau[se]" und "Mama[ma...]". Aber das wird schon! Motorisch ist sie etwas weniger sicher als Leon in dem Alter, sie fällt noch viel hin, was ja an sich nichts Ungewöhnliches ist, aber sie fällt immer gleich so ungünstig. Also nicht einfach nur auf den Po, sondern kippt dann oft gleich noch zur Seite und schlägt sich den Kopf garantiert immer an, wenn etwas Geeignetes zufällig in der Nähe ist. Auch wenn sie mal nicht ganz gerade die Rutsche runterkommt, purzelt sie am Ende gleich nicht einfach nur runter, sondern haut ganz sicher noch mit dem Kopf zurück an die Rutsche. Alles noch ein bisschen unkoordiniert, habe ich das Gefühl. Laut Emmi Pikler fallen Kleinkinder nicht so ungeschickt, wenn ihre Bewegungsentwicklung autonom - also ohne Eingreifen und ständige gutgemeinte Hilfen von Erwachsenen (hinsetzen, bevor das Kind sich selbst aufsetzen kann; an der Hand laufen lassen, bevor es frei läuft...) - verlaufen durfte. Dann wüssten sie genau, was sie sich zutrauen können und wie sie fallen müssen, um den sensiblen Kopf zu schützen. Hm, ich weiß ja nicht, wie die motorische Entwicklung bei Marie vor ihrem ersten Geburtstag abgelaufen ist, kann mir also in diesem Fall kein Urteil über die "Mitschuld" der Eltern erlauben.

Nach dem Spielplatz hatte Marie das Glück, sich den ganzen Sand in einer Badewanne auf dem Balkon abwaschen zu dürfen, während ich dreckstarrend ausharren musste ;) Im Wasser übrigens verhält sie sich recht sicher und kann ihren Kopf vor dem Untertauchen bewahren.

So, und nun ist Marie zwei Wochen im Urlaub! Für nächsten Donnerstag habe ich aber schon einen "Ersatz": Ich sehe endlich Leon mal wieder! Seit Februar war ich nicht bei ihm, seit November sowieso selten, weil er in die Kita gekommen ist. Jetzt bin ich gespannt, ob er mich wiedererkennt und ob sie mich vielleicht wieder öfter brauchen?