23 Mai 2006

22:4=5 R2

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Normalerweise erzählt Clara (in der 2. Klasse) mir nämlich immer freiwillig von ihren noch zu erledigenden Hausaufgaben. Also habe ich mich in letzter Zeit auch darauf verlassen und nicht immer nachgefragt. Gestern habe ich mich dann doch mal wieder erkundigt. Antwort: "Hmmmmm, muss mal überlegen... Mathe... ja, Mathe, aber ich WILL DIE GAR NICHT MACHEN!!!" Alles klar, ab jetzt wird wieder regelmäßig nachgefragt. Nach Einsatz meiner Überredungskünste wurde sich also an die ganz neuen "Teilaufgaben mit Rest" herangewagt. Das Teilen an sich hat dabei ganz gut funktioniert, aber der Rest wurde dann meist einfach mal, nunja, grob abgeschätzt - man könnte auch geraten sagen. Obwohl ich didaktisch meiner Ansicht nach nicht sonderlich begabt bin, hielt ich es doch für angemessen, da mal mit einer kleinen Veranschaulichung nachzuhelfen. Also habe ich Clara, mich, das Etui und das Radiergummi als 4 Personen deklariert, an die 9 Stifte verteilt werden sollten. Clara war sofort kichernd Feuer und Flamme, verteilte die Stifte und staunte über den übriggebliebenen in ihrer Hand. Offenbar war der Groschen gefallen, aber das Spielchen wurde mit den folgenden drei ähnlichen Aufgaben wiederholt. Und danach hat sie es sogar durch Nachdenken alleine herausgefunden. Absurde Lösungen wie "15:2=13" waren von da an wohl eher auf Claras sinkenden Konzentrationslevel zurückzuführen. Ich finde es aber ehrlich gesagt auch hart, nach einem Schultag bis 16 Uhr und einem längeren Heimweg noch Hausaufgeban machen zu müssen.

Chris war heute eher unauffällig ;) Außer vielleicht, dass er es direkt nach dem Aussteigen aus dem Bus für nötig hielt, seine Hand auf das Rad des Busses zu legen! Mir blieb fast das Herz stehen! Merke: Chris beim Aussteigen doch noch immer an die Hand nehmen und sofort möglichst weit vom Bus wegschleifen!

Zum Abschluss hat Clara demonstriert, wie gut erzogen sie ist. Als ihre Mama - die letztes Wochenende in Spanien gewesen war - nach Hause gekommen war und ich mir die Schuhe anzog, beugte sich Clara zu mir und empfahl mir flüsternd: "Frag Mama mal, wie es in Spanien war!" Ich (etwas ungehalten, wenn auch amüsiert, über die unverhohlene Zurechtweisung von Kinderseite): "Warum?" Clara: "Weil Mama das gefällt!" Nachdem ich nicht sofort reagierte, hat sich Clara tatsächlich an ihre Mutter gewendet: "Malin möchte fragen, wie es in Spanien war!" :))