Minilose Zeiten
Schon eine Woche! Erst war ich über das verlängerte Wochenende nicht in der Stadt, und diese Woche ist erstens Céline nicht da und zweitens musste ich aufgrund anderer wichtiger Termine und Erledigungen allen anderen absagen - außer Marie am Donnerstag, die Süße lass' ich mir nicht nehmen ;) Und was soll ich sagen: sie fehlen mir! Es ist total komisch, so lange gar keinen Umgang mit Kindern zu haben, und ich nehme das nicht als erholsam wahr, sondern vermisse sie alle richtig. Ist das noch normal??? Ist ja schließlich "nur ein Job". Aber die Kleinen mit all ihren speziellen Eigenheiten wachsen einem so ans Herz. Ich glaube, es ist anders, als wenn man z.B. Erzieher in einer größeren Kindergruppe ist. Aus Erfahrung weiß ich zwar, dass man auch dort zu bestimmten Kindern eine engere Beziehung aufbaut, aber insgesamt hat man doch mehr emotionale Distanz, als wenn man sich so intensiv um nur ein oder zwei Kinder auf einmal kümmert. Sicher ist es einerseits schön, eine gewisse Bindung zu den Kleinen etablieren zu können, aber andererseits kommt es natürlich zwangsläufig irgendwann in den meisten Fällen zur "Trennung" - entweder weil die Familie immer seltener einen Babysitter benötigt oder weil das eigene Leben sich so verändert, dass man selbst keine Zeit mehr für sie hat. Und dann ist man traurig. Ich zumindest. Zum Beispiel fehlt mir Leon, mit dem ich letztes Jahr regelmäßig unterwegs war, der aber nun ganztags in die Kita geht. Wir sehen uns kaum noch, und er wird mich sicher auch bald vergessen. Ich denke aber noch oft an ihn und frage mich, wie er sich weiterentwickelt. Das bekommt man dann eben nicht mehr mit, man kann die Kinder selten wirklich dauerhaft begleiten. Außer, man freundet sich auch privat mit der Familie an, wie es bei mir z.B. bei Emma und Paul der Fall ist. Bin gespannt, wie es mit den anderen weitergeht! ... Hey, minilose Zeiten machen ja richtig nachdenklich. Aber damit ist es hoffentlich Donnerstag vorbei :)
2 Kommentare:
Genau - ich habe auch den Eindruck, dass die meisten Menschen gar nicht ermessen können, wie anstrengend und fordernd so eine Arbeit mit Kindern (speziell mit einer Gruppe) sein kann! Ich habe die Erfahrung auch gemacht, als ich eine Zeit im Kindergarten gearbeitet habe, und dagegen sind meine Teilzeit-Minis ein Spaziergang ;) Passend dazu ein Zitat, das ich mal gefunden habe und soooo wahr finde:
»In unserer Gesellschaft sind Menschen, die sich beruflich mit kleinen Kindern befassen, noch immer wenig angesehen - weniger als Menschen, die sich mit Maschinen beschäftigen.«
(Karin Grossmann, Bindungsforscherin, zit. n. tagesanzeiger.ch 6.2.2004)
Traurig eigentlich, oder?
Hehe, das ist ja echt 'n Ding! Und das, wo manche Eltern schon mit einem Kind zu Hause hoffnungslos überlastet sind...
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