05 Mai 2006

Stadtkind

Eigentlich müsste es heute ein Audio-Posting geben. Denn die Idylle auf dem Foto trügt. Zwar bin ich mit Céline heute dorthin marschiert, aber der Weg ist wirklich weit und nervenaufreibend! In der Nähe von ihrer Wohnung gibt es aber rein GAR NICHTS, wo man sich mit einem Kinderwagen hinsetzen könnte, ohne dabei taub zu werden. Also nimmt man den weiten Weg auf sich. Ich wusste ja schon vorher, dass Großstädte laut sind - aber so laut??? Céline ist innerhalb der ersten 5 Minuten zwar eingeschlafen, aber das hat nur noch dazu beigetragen, dass ich jedes Geräusch so richtig intensiv wahrgenommen habe - ich wollte nämlich auf keinen Fall, dass sie davon aufwacht, denn so richtig gut kennt sie mich noch nicht, und wenn wir dann noch so weit von ihrer Mama zu Hause entfernt gewesen wären, hätte sie das nächste Mal, das sie bei mir bleiben soll, sicher direkt protestiert. Nagut, sie ist 2,5 Std. lang nicht aufgewacht (*staun*). Aber ich bin nun trotzdem mit den Nerven runter ;) Ich glaube, wäre ich ohne schlafendes Kind unterwegs gewesen, wäre mir der enorme Lärmpegel gar nicht so aufgefallen. Nur in meiner speziellen Lage habe ich realisiert, dass es einfach keine Sekunde völlig ruhig ist. Manchmal hätte ich schreien mögen ob der Rücksichtslosigkeit von getunten Motorrädern, Aktionsständen mit Disomusik in Einkaufsstraßen, kreischenden weiblichen Teenagergruppen, randalierenden Milchbubis, sich über mehrere Straßenzüge etwas zubrüllenden Schülern oder wahlweise Bauarbeitern, Baulärm in und vor jedem dritten Haus, hupenden Autos auf Straßen, die nur unter Nutzung von 5 Ampeln und entsprechenden Verkehrsinseln - ja genau, so richtig schön mitten auf der Rennstrecke - überquerbar sind, Feuerwehrsirenen, startenden Flugzeugen und ziellos umherkreuzenden Hubschraubern... komisch, mir ist gar kein Hundegebell aufgefallen? Naja, in so einer Gegend schickt man ja auch keinen Hund vor die Tür... wie war das noch mit der Geburtenrate hierzulande???