Stiftung Babysittertest ;)
Letzte Woche habe ich Emma von der Arbeitsstelle ihres Vaters abgeholt und nach Hause gebracht. Während Paul mit seiner Mama unterwegs war, war auch noch Emmas Halbschwester - nennen wir sie X - von mir mitzunehmen. X ist schon 8, und kannte mich bisher nur vom Sehen, da sie normalerweise nicht mit Emmas Familie zusammenwohnt. Ich hatte dann den ganzen Nachmittag das Gefühl, das analysierte Objekt eines ausführlichen Produkttests zu sein :).
X hatte nämlich zum ersten Mal einen Babysitter, und alles, was damit zusammenhängt, ließ sie einfach nicht mehr los. Ich sah mich stundenlang mit allerhand Fragen über meine Aufgabe konfrontiert, die in den unerwartetsten Momenten aus X. herausschossen. Die Highlights des Produkttests:
X: "Hast du noch mehr Kinder?" später noch:"Wie viele Kinder hast du noch?"
Ich nenne einige Namen und zähle zusammen.
X ergänzt:"Und jetzt auch noch mich!" [Sie bestand darufhin noch öfter darauf, dass sie jetzt auch ein "Teilzeit-Mini" sei; ich halte es aber eher für unwahrscheinlich, dass wir nochmal zufällig am selben Tag bei Emma und Paul sind. Schade eigentlich.]
X: "Welches Kind hast du am liebsten?"
Ich (*Fangfrage witter*): "Äh, ich hab alle gleich gern, die sind alle lieb! [ja schon, trotzdem, eigentlich... ;)]"
X: "Hast du Emma am liebsten?"
Ich: "Hm, ja, Emma ist jedenfalls etwas Besonderes, weil wir uns nicht so oft sehen."
X: "Was kostest du?"
Ich nenne meinen Stundenlohn.
X: "Uiii, das is viel. ... Du sollst aber mal einfach so zu mir kommen!"
Nachdem wir uns schon ein paar Stunden aneinander gewöhnt hatten, vertraut X. mir schließlich an: "Ich mag dich gern, aber erst dachte ich, du bist gar nicht nett!"
Ich (ganz perplex von so viel Ehrlichkeit): "Wann? Bevor ich was zu dir gesagt habe?"
X: "Ja, aber dann habe ich Glück gehabt!" (von Emmas Mutter erfahre ich später, dass X. vorher schon Bedenken hatte, von einer fremden Person nach Hause gebracht zu werden)
Jetzt besteht X aber drauf, dass ich ihr auch was Nettes sage: "Und du hast auch Glück gehabt, ich hätte ja auch zickig sein können....man denkt, dass ich zickig bin, weil ich so aussehe."
Ich (komme aus dem Staunen nicht mehr raus): "Findest du? Nein, das finde ich gar nicht. Ich fand gleich, dass du nett aussiehst."
Und als krönender Abschluss des Produkttests, als Emmas Mutter wieder da ist, meint X: "Malin kann wiederkommen, die ist okay, jetzt will ich aber auch mal die andere [eine Mitarbeiterin an der Arbeitsstelle des Vaters passt dort manchmal auf die Kinder auf] ausprobieren!"
Mann, bin ich froh, dass ich nicht durchgefallen bin :))
Das war wirklich mal ein richtig interessanter Nachmittag :) Als Dank gab's dann noch das hier:
P.S.: Emma ist leider an diesem Tag etwas untergegangen. Das Plappermäulchen ihrer großen Halbschwester hat sie ziemlich in den Hintergrund gequatscht. Das ist Emma ja sonst nicht gewohnt. Trotzdem hat sie mich auch in einigen Dingen erstaunt. Z.B. ist sie fast den ganzen relativ langen Nachhauseweg selbst gelaufen (abgesehen von der Zeit in der S-Bahn und ein bisschen Tragen zwischendurch), wie ein großes Mädchen :) Dafür, dass sie noch so winzige Schritte macht, fand ich das wirklich klasse. Wenn man bedenkt, dass Chris manchmal mit seinen 4 Jahren noch im Buggy sitzt...
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